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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 192

1900 - Leipzig : Spamer
192 Die Erschließung des schwarzen Erdteils. wenige Meilen vom Strande des Ozeans beginnend. Im äußersten Nord- osten nur wies ein Eckchen einige binnenländische Einzelheiten — das uralte Kulturland Ägypten, welches Nachrichten des übrigen Afrikas uns hinter- lassen hatte, die gleichwohl erst, nachdem wir selbst von neuem entdeckt, als mehr denn fabelhafte Erzählungen sich herausstellten. Lange bevor die Epoche uusrer neueren Kontinentalentdeckungen an- brach, wurden bereits Vermutungen über die Binnengestaltung der großen Landmasse angestellt, welche den Europäern aus der Seefahrt nach Indien und China so hinderlich im Wege lag. Ihre Ausdehnung allein ließ auf ansehnliche Erhebung ihres Innern schließen, mehr noch die großen Ströme, deren Mündungen man kannte. Busson war der erste, welcher den Gedanken einer gebirgigen Natur dieses Kontinents aussprach. Er füllte ihn jedoch mit Kettengebirgen, deren. Richtung und Höhe er sogar vermutungsweise zu bestimmen suchte. Laeepede korrigierte diese Ansicht bereits dahin, daß er dem zentralen Afrika den Bau eines mächtigen, von Gebirgen umrandeten und durch die abfließenden Gewässer in verschiedene Gebirgssysteme zerschnittenen Hochplateaus zuwies. Lacepedes Anschauung wurde wieder vou uuserm bewährten Landsmann Karl Ritter teilweise angenommen, doch auch teilweise modifiziert. Er schrieb ganz Afrika einen terrassenförmigen Aufbau zu, eine stufenweise Erhebung bis zu einem zentralen Hochplateau, auf welchem keine Flüsse, wohl aber bedeutende Seen liegen würden. Denn, so schloß er, alle aus Afrika kommenden Gewässer, Nil, Niger, Kongo, Sambesi u. s. w., sind doch bloße Flüßchen im Vergleiche zu den ungeheueren Wassermassen, welche von den Steppen Hochasiens herniederkommen, aus nicht größeren Entfernungen als jene der afrikanischen Küsten von dem kontinentalen Zentrum. Es muß demnach in Hochasrika beträchtliche Seen geben, welche die Gewässer der tropischen Regengüsse sammeln und verdunsten. Die Entdeckung des Seengebietes im äquatorialen Afrika, welche wir mit Recht als einen der großartigsten geographischen Erfolge uusrer Tage feiern, hat diese Vermutung Ritters aus das glänzendste bestätigt. Nach den neuesten Untersuchungen fließt der Nil aus dem großen Ukerewe-See heraus, welcher in seinem nördlichsten Teile, sowie sein westlichster Nachbar, der Mwutan- oder Luta-Nzige-See, vom Äquator durchschnitten wird. Der Ukerewe-See, den am 30. Juni 1858 der englische Kapitän John Hanning Speke entdeckte und schon damals für den Haupt- quellsee des Nils hielt, nannte der Entdecker nach der üblichen Unsitte seiner Landsleute, die Landkarten mit den Namen Albert und Viktoria zu füllen, statt den guten einheimischen Namen fortzuführen, Viktoria Njansa (Njansa = See), eine Bezeichnung, die jetzt glücklicherweise von allen guten Karten verbannt ist. Grant, Burton und andre haben den See ohne besondere Ersolge besucht. Erst Stanley blieb es vorbehalten, die Spekeschen Angaben vollauf zu bestätigen, indem er in 80 Tagen eine
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