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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 215

1900 - Leipzig : Spamer
Stanley im Kongolande. 215 Jahr an Ausbreitung gewinnende protestantische Missionsthätigkeit. Ein paar hundert Männer in fast allen Ländern der Welt arbeiten in Verbin- dnng mit den deutschen Gesellschaften als Pioniere der Kultur, nicht wenige unter mannigfachsten Opfern. Was durch die Arbeiten der Missionäre für Ethnographie, Geographie, Sprachkunde gefördert und geleistet wird, ist in den Kreisen von Fachgelehrten auch in Deutschland nachgerade ziemlich anerkannt. Aus das Gebiet des Kongos hat auf Anregung Stanleys ganz beson- ders die unter dem Präsidium des Königs der Belgier stehende Jnter- nationale Afrikanische Assoziation ihr Augenmerk gerichtet. Seit 1879 war Stanley, der tatkräftigste aller Afrikareisenden, im Auftrage des Königs der Belgier daselbst thätig. Zunächst ging er daran, nachdem es seiner außerordentlichen Rührigkeit gelungen war, eine Verbindung von Jsangita nach Mandschanga am Kongo zu Wasser herzustellen, auf dem rechten Stromufer eine fahrbare Straße von den untersten Kongofällen bis zum Stanley-Pool, dem Anfangspunkte der großen schiffbaren Flußstrecke des Kongos, zu errichten. Die Schwierigkeiten, die sich überall der Auf- gäbe entgegenstellten, waren ganz außerordentliche, für einen weniger kühnen und energischen Mann als Stanley gar nicht zu überwinden. Das Ter- rain ist durch Urwald, Felsen, Schluchten sehr schwer passierbar, die Gegend sehr dürftig, so daß Proviant und Futter für die Lasttiere stets nachge- schafft werden müfsen, während das Klima die Arbeitskräfte ganz außerordent- lich dezimiert. Freie Arbeiter waren daselbst nicht zu haben, so daß er zu Sansibarnegern seine Zuflucht nehmen mußte, von welchen ihm im Jahre 1881 durch den deutschen Afrikareisenden Lindner und durch deu Belgier Roger neue größere Scharen zugeführt worden sind. Auch fanden sich mit der Zeit die Bewohner des Kongobeckens bereit, gegen hohen Lohn in Stanleys Dienste zu treten. Vier Dampfer standen dem kühnen Ameri- kaner bei feinem Unternehmen zur Verfügung, zwei für die Strecke von der Mündung bis zur Station Vivi und zwei andre für den mittleren oder oberen Lauf des Kongos. Der Dampfer, welchen er zur Befahruug der Kataraktenstrecke von Jsangita bis Mandschanga benutzte, hatte nur einen Meter Tiefgang. Nachdem Stanley den Dampfer „En. avant" glücklich bis zum Stanley- Pool gebracht und ungefähr 18 deutsche Meilen davon entfernt, an der Mündung des Jbari Nkutu, eine andre Station eingerichtet hatte, kehrte er im Sommer 1882 nach Europa zurück, um dem Könige der Belgier Be- richt über seine Thätigkeit zu erstatten, während Dr. Pechuel-Lösche berufen wurde, ihn während seiner Abwesenheit zu ersetzen und das Kommando über die Expedition zu führen. Seit April 1883 ist der ebengenannte Reisende von seinem Posten wieder zurückgekehrt. Dasselbe Ziel, welches Stanley im Auftrage der Internationalen Afrikanischen Assoziation ver-
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