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1. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 234

1900 - Leipzig : Spamer
234 Die Entdeckung der Nord- und Südpolarländer. sehr bedurfte, zu finden. Man stand also am Abend auf, machte sich aus den Weg und nahm etwas nach Mitternacht das Mittagsmahl ein; die zweite Hälfte der Tageswanderung ward hierauf gleich zurückgelegt, um sich alsdann zur Ruhe zu begeben. Ehe sich die Reisenden zur Ruhe niederlegten, bekleideten sie sich mit trockenen Pelzkleidern, bereiteten sich ihr Essen, hüllten sich in ihre Decken ein und legten sich dann mit größter Behaglichkeit auf dem Boden zum Schlafe nieder. Am 17. Juli waren sie bis zu einer Polhöhe von 82 Vz 0 nördlicher Breite gekommen, da trat aber der Nordwind ein und drängte die Eis- selder unbemerkt gegen Süden, so daß dadurch den Schiffern das, was sie rudernd und schiebend mühsam erreichten, wieder verloren ging. Am 23. Juli war man mit vieler Not bis 823/4° gekommen, wurde aber trotz aller Anstrengung zwei Tage später ein Stück südwärts gedrängt. Das Eis zeigte sich immer bröckeliger, und Parry sah sich, so leid es ihm auch that, zur Rückfahrt nach Spitzbergen und nach seinem Schiffe genötigt, welches er auch nach siebenwöchentlicher Abwesenheit am 12. August glücklich wieder erreichte. In Parrys „Reisen" findet sich auch eine Erklärung der verschiedenen Ausdrücke, mit welchen der Schiffer die Beschaffenheit des Eises bezeichnet, die wir als zum Verständnis der Nordpolexpeditionen hier einschalten wollen: Eisberg ist ein einzelner schwimmender Eisklnmpen, das Bruch- stück eiues Gletschers, Eisfeld eine Vereinigung von Treibeistafeln in einer Ausdehnung, die sich vom Mastkorbe nicht übersehen läßt; kann man sie übersehen, so nennt Mansie Flor, Eisflarde: die von diesen getragenen Eisklumpen heißen Hnmmocks; Packeis sind die aus einzelnen Schollen aufgetürmten Eisbarrikaden, die dem Schiffer ein unüberwindliches Hinder- nis in den Weg stellen, während er durch loses Eis oder Segeleis hin- durchfährt. Schweres Eis geht sehr tief und ist völlig kompakt. Eine Eiszunge ragt von einem Eisfelde unter dem Wasserspiegel ins freie Wasser und bildet eine gefährliche Klippe, die jedoch bei ruhigem Wasser leicht sichtbar ist. Den eigentümlichen Widerschein, den eine Eisfläche auf den Horizont wirst, nennt man Eisblink, er gibt gewöhnlich dem Schiffer den Wink zur Umkehr. Viel lieber sieht dieser dafür den Wasserhimmel, eine leichte Verdunkelung der Luft, welche von einer darunter liegenden Fläche freieu Wassers herrührt. Die Erfolglosigkeit aller bisherigen Reisen nach dem Nordpol veran- laßte die englische Regierung 1828, den ausgesetzten Preis von 20 000 Pfd. Sterling zurückzuziehen, indem man von jedem ferneren Unternehmen absehen wollte. Gleichwohl war Kapitän John Roß, der sich seit seiner mißlungenen Reise von 1818 an den Polarexpeditionen nicht mehr beteiligt hatte, entschlossen, noch einmal eine solche vorzunehmen, Da er auf eine Unterstützung von feiten der Admiralität nicht rechnen konnte, wandte er sich an einen befreundeten reichen Privatmann, Felix Booth. Dieser
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