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1. Bilder aus Amerika - S. 36

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 36 — redungen der Männer merken wir, daß wir nicht viel Gutes zu erwarten haben, und so wenden wir uns denn wieder nach Süden. Aber nur sehr entschiedenes Auftreten und ernste Drohungen mit der Rache der weißen Krieger schützen uns vor Beraubung. Unsere Streifereien belehren uns bald, wie erstaunlich reich Alaska an Pelztieren und Wild aller Art ist. Und so wundern wir uus denn nicht, daß uns der Kommandant in Fort Nikolaus auf Grund zuverlässig- ster Zusammenstellungen folgendes mitteilt: Im Territorium werden all- jährlich durchschnittlich erlegt: 1200 Seeottern, 1500 Fischottern, 900 schwarze Füchse, 1300 schwarzbraune Füchse, 2200 rote Füchse, 660 weiße Eisfüchse, 2430 dunkle Eisfüchse, 8000 Biber, 250 Bären, 200 Luchse. Im Jahre 1852 sind sogar 13 300 Biber gefangen worden. Diese Zahlen beweisen, daß das sonst so wenig verlockende Gebiet in der That ein Eldorado für Jäger ist. Der harte Winter koinmt inzwischen heran; weitum ist alles ver- eist und verschneit, der Hundeschlitten bildet das einzige Verkehrsmittel. Ans ihm werden die Felle der erlegten Pelztiere nach den Forts geschafft, ans ihm die Lebensmittel zugeführt. In tiefen Schnee vergraben liegt die kleine Festung, über der auf hochragendem Flaggenstock als Zeichen des Herrscherrechtes und der Herrschermacht das Sternenbanner weht, den umwohnenden Wilden zugleich eine ernste stumme Warnung zurufend: sich keinerlei Frevel und Gewaltthat gegen den einsamen Weißen zu schulden kommen zu lasseu. Die einstöckigen unansehnlichen Häuschen sind jetzt der beständige Zufluchtsort aller derer, die nicht durch den Dienst oder durch Handelsinteressen gezwungen sind, sich draußen im bittern Froste anfzu- halten. Da kommt ein Hundeschlitten an; er ist von nur einem, in dicke Pelzgewandung gehüllten Manne geleitet, fünf Hunde der Eskimorasse bilden das Gespann. Außer Wareuballen mit Inhalt verschiedenster Art bringt der Führer des festen, aus Holz erbauten Fahrzeuges auch Nach- richten von „draußen" in die einsame, von Pallifaden umschlossene Siede- lnng. Aber bald sind seine Neuigkeiten erschöpft, und die neugierig her- zugeeilten Leute vergraben sich wieder in die Blockhäuser, denn es ist „nicht kommlich, hier zu hausen". Nur die Männer, denen die Unter- bringuug der Waren zukommt, bleiben bei dem Schlitten, aber eben auch nur so lange, bis ihre Arbeit gethan ist. Dann tritt das frühere Still- leben wieder ein. Jene Warnung, die das Banner der Union den Eskimos und In- dianern des weiten Territoriums zuruft, wird wohl verstanden, aber leider nicht immer gehörig respektiert, zumal im harten Winter nicht, wenn das tiefverschneite, von eisigen Stürmen durchtobte Land die Bestrafung be- gangener Frevel fast unmöglich macht. Das erfahren wir auf einer Reise nach der Behringsstraße, die das Nördliche Eismeer mit dein Großen oder Stillen Ocean verbindet. Auf Hundeschlitten verlassen wir das schützende Fort Nikolaus, durch das Gebiet am Jliamuasee geht die Fahrt. Aber wie ungünstig hat sich hier alles verändert! Die Felsen sind mit Schnee
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