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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 39

1914 - Langensalza : Beltz
f Ii. Die Schweiz. 39 hoch gehoben. Sonst wäre es eine Hochplatte geworden. Wie ist das zugegangen? Hier ist ein Tuch; ich halte es straff. So sah das Alpenland aus, ehe das Hoch- gebirge da war. Jetzt schiebe ich die Hände zusammen. Da bilden sich Falten im Tuche. Die Falten laufen nebeneinander her, dazwischen entstehen hohe Kämme. Den Falten entsprechen die Täler; den Kämmen entsprechen die Gebirgsketten. Beobachtet einen Apfel, wenn er brät! Die Haut schrumpft ein und bildet Runzeln. Warum? Durch das Braten schrumpft die Kernmasse zusammen; dadurch wird die Haut, die Schale zu groß; sie legt sich nun in Falten. Die Erde schrumpft auch zusammen. Sie war früher — ganz früher — viel größer an Um- fang. Mit der Zeit ward die Oberfläche zu groß. Sie legte sich daher in Falten. So entstanden Berg und Hügel, sowie Täler und Senkungen. Dort, wo der Po fließt, ist jetzt eine große Tiefebene. Hier sank vor langen Zeiten das Land ein. Immer tiefer sank das Land ein Je mehr es einsank, desto mehr drückten die eingesunkenen Schollen nach Westen und Norden. Sie drück- ten so sehr, daß bogenförmig um das Potiefland Falten und Bodenwellen ent- standen. Sie waren anfangs nur niedrig. Doch immer mehr sank das Land am Po ein. Immer höher wurden daher die Falten und Wellen im Westen und Norden emporgepreßt. Am höchsten wurden die allerersten Falten empor- gestülpt; nördlich und südlich davon bildeten sich niedrigere Falten. Diese Faltung hat nun nicht bloß hundert und tausend Jahre, sondern viele Taufende, viele Zehntausende und Hunderttausende von Jahren angehalten. Darum sind die Alpen ein so hohes Gebirge geworden. Die Alpen waren früher viel höher als jetzt. Warum sind sie nicht so hoch geblieben? Vielleicht find sie später wieder etwas eingesunken. Es ist nun schon eine undenkbar lange Zeit verflossen, seitdem die Alpen bestehen. Jahr für Jahr hat da das Wasser wieder viel abgetragen. Die Flüsse tragen in ihrem Wasser viel Schutt und Schlamm mit fort. Man hat sich die Mühe gemacht, zu messen, wieviel Kubikmeter das wohl sein mögen. Da hat man gefunden, daß drei Flüsse (Rhone, Reuß und Linth) bis zu 200 000 cbm Geschiebe jährlich forttragen. Die andern Flüsse tun dasselbe. Wieviel Land wird da in 1000, in 10 000 Jahren fortgeschwemmt? Am Genfer See hat die Rhone in 2000 Jahren rund hemm 2 brn angeschwemmt Ii. vie Schweiz. 1. Ihre Binnenlage. Die Schweiz ist ein Binnenland und grenzt nirgends an ein Meer, aber große Seen liegen an ihrer Grenze: im Nordosten der Bodensee, im Südwesten der Genfer See, im Süden der Lange und der Luganer See. Diese Seen müssen ihr das Meer ersetzen. Umschlossen wird sie von vier großen Staaten: im Norden vom Deutschen Reiche, im Osten von Österreich, im Süden von Italien, im Westen von Frankreich. Im Norden bildet der Rhein samt dem Bodensee die natürliche Grenze, im Osten der Hochrhein samt den rätischen Alpen, im Süden die Walliser und Lepontischen Alpen, im Westen der lange Gebirgszug des Schwei- zer Juras. So nimmt die Schweiz den mittleren Teil der Alpen ein samt dem nördlichen Vorgelände. Freilich ist die Grenze nicht regelmäßig; namentlich im Süden macht sie viele und große Ausbuchtungen und Einschnitte, und im Norden reicht sie bei Schaffhausen über den Rhein herüber.
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