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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 44

1914 - Langensalza : Beltz
44 Ii. Die Schweiz. a) Die Schweizer sind ein tatkräftiges Volk. b) Sie überzogen ihr gebirgiges Land mit einem Netze von Straßen und Bahnen und scheuten sogar nicht den Bau langer Tunnel. o) Sie benutzten die zahllosen Wasserkräfte ausgiebig zu gewerb- lichen Zwecken. ä) Sie find Meister in der Herstellung von Uhren und andern Er- zeugniffen. e) Sie haben durch die Fremden großen und immer noch wachseirden Verdienst. k) Sie haben viele Kurorte eingerichtet. Deutschland und die Schweiz. Die Schweiz ist nach Norden, nach Deutschland zu, offen, aber nach Öster- reich, Italien und Frankreich von Natur abgeschlossen. Daher ward sie auch von Deutschen besiedelt und bildete lange Zeit ein deutsches Land. Erst seit dem Westfälischen Frieden ist die Schweiz ein völlig selbständiges Land und ein Staat für sich. Trotzdem blieben die Schweizer der Sprache und Bildung nach Deutsche. Als 1871 das Deutsche Reich gegründet war, fürchteten die Schweizer, das neue machtvolle Reich würde wohl auch bald die Schweiz sich wieder angliedern. Diese Furcht war unbegründet. Französisch spricht man besonders am Genfer und Nenenbnrger See, Italienisch am Langen und Luganer See, wie überhaupt im Gebiete des Tessins. Die deutsche Sprache ist die verbreitetste; man kann daher die Schweiz als eine Provinz des deutschen Sprachgebietes und des deut- schen Volkes bezeichnen. Die gemeinsame Sprache ist ein Band, das uns mit den Schweizern eng verknüpft. Aber die deutsche Sprache hat bereits manchen Verlust erlitten; namentlich die französische Sprache dringt vor, weil sie von vielen Schweizern begünstigt und bevorzugt wird; man hält sie für vornehmer, feiner. Dazu tun die Welsch- schweizer und die Franzosen viel für die Ausbreitung der französischen Sprache. Viele Deutschschweizer sprechen lieber Französisch als Deutsch. So verleugnen sie ihre herrliche Muttersprache und werden ihrem Volkstum abtrünnig. In den welschen Kantonen fehlt es an deutschen Schulen. Leider reden auch viele Reichsdeutsche, wenn sie in die Schweiz kommen, mit Vorliebe Französisch; sie wollen zeigen, wie gebildet sie sind. Das ist ein großer Fehler. Dadurch helfen sie nur den Feinden unseres Volkstums. In der Schweiz sollte kein Deutscher Französisch sprechen, denn in allen Gasthäusern versteht man Deutsch, und auch die Führer, sowie die Post- und Eisenbahnbeamten beherrschen es ebenfalls. Könnte es uns nicht gleichgültig sein, ob die Schweizer Deutsch oder Fran- zösisch sprechen. O nein! Verwelschte die Schweiz ganz, dann hätten wir großen Schaden davon. Früher oder später würde Frankreich sie an sich bringen wie schon einmal unter Napoleon I. Sodann wäre das sehr nachteilig für unfern Handel und Warenaustausch mit der Schweiz. Diese bildet unser natürliches Hinterland. Die wichtigsten Städte der Schweiz (Basel, Zürich, St. Gallen, Luzern, Schaff- hausen, Bern, Freiburg) sind auf Deutschland angewiesen. Die meisten Zu- und Abfahrtsstraßen der Schweiz richten sich nach Deutschland. Nach Italien gehen die Simplón- und Gotthardbahn, nach Frankreich die Rhonebahn, nach Tirol eine vom Rhein aus. Macht man noch die Aare nebst ihren größten Neben- flüssen schiffbar, dann wird die Schweiz erst recht ihre Waren nach Norden
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