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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 47

1914 - Langensalza : Beltz
Iii. Österreich-Ungarn. 47 Sie erstrahlen an heiteren Tagen, besonders morgens und abends, in den ent- zückendsten Farben und werden daher gern besucht. 3. Die Erwerbsquellen in den Ost-Alpen. Die österreichischen Ostalpen sind niedriger als die schweizerischen Alpen. Sie steigen nur in wenig Gipfeln über 3000 m hoch empor. Es gibt daher hier weniger Gletscher und Firnfelder; dafür ist der Waldbestand größer. Die meisten Gebirgsrücken ragen nicht über die Baumgrenze hinaus. Der Wald bedeckt deshalb einen größeren Teil des Gebietes als in der Schweiz (Vs); hier steigt er bis auf zwei Fünftel, ja bis auf die Hälfte des Landes. Die Ostalpen sind also etwa doppelt so waldreich als die schweizerischen. Außer Fichten und Buchen findet man viel Lärchen. Die Wälder liefern ungeheuere Mengen von Brenn-, Bau- und Nutzholz. Wichtig ist, daß die zahlreichen Flüsse alle flößbar sind. Man flößt viel Holz nach der Donau und Etsch. Noch mehr schafft man mit der Bahn nach den Seehäfen Triest und Venedig. Die Venediger waren es auch, die die südlichen Alpen entwaldeten, ohne sie wieder aufzuforsten. Die breiten und tiefen Täler gestatten schon mehr Ackerbau. Dennoch überwiegt auch hier die Viehwirtschaft. Vor allem aber besitzen die Ostalpen weit mehr Boden- schätze als die westlichen. Salz bergen namentlich die nördlichen Kalkalpen. In Salzburg und Salzkammergut liegen die meisten Salzbergwerke und Salz- quellen. Da haben wir die Stadt Salzburg an der Salzach (— Salzfluß), Hall am Inn, Hallein an der Salzach und Hallstadt am Hallstädter See. Stein- kohlen gibt es wenig, dafür aber sind Braunkohlen reichlich vorhanden, vornehmlich in Steiermark, in Kärnten und im unteren Jnntal. Wichtig ist, daß in der Nähe der Braunkohlen auch Eisenerze lagern, wie in Steiermark und Kärnten. In Steiermark erhebt sich der berühmte Erzberg, in dem man bereits seit 2000 Jahren Eisenerze ausbeutet und zwar in offenen Steinbrüchen. Noch lange wird der Eisenvorrat anhalten. Da ist es ganz erklärlich, daß hier Eisenhütten und Eisenwerke entstanden. An Wasserkräften und Holz- und Braun- kohlen mangelt es ja nicht. Man stellt namentlich kleine Eisengeräte her, wie Messer, Sensen, Beile, Nägel usw. 4. Das schöne Land Tirol. Wie die Schweiz wird auch Tirol fleißig besucht von Deutschen und anderen Fremden. Es grenzt im Norden an Bayern, im Süden an Italien, im Westen an die Schweiz und im Osten an Salzburg und Kärnten. Durchflossen wird es im Norden vom Inn und im Süden von der E t s ch und der Eisack. Nach dem Bodensee zu liegt Vorarlberg. Der Brennerpaß teilt es in eine nörd- liche und südliche Hälfte. Es hat noch die höchsten Gipfel und meisten Gletscher von allen österreichischen Alpenländern. Der Brennerpaß ist von alters her fleißig benutzt worden. Namentlich die deutschen Kaiser zogen die Brennerstraße, weshalb sie auch Kaiserstraße genannt ward. Reich ist Tirol noch an Natur- schönheiten; erheben sich doch noch manche Gipfel weit über 3000 m hoch. Es gibt also schneebedeckte Berge mit eisgefüllten Tälern; daran reihen sich grüne Matten mit gewürzhaft duftenden Kräutern. Die Senner und Sennerinnen weiden während des Sommers die grasenden Herden. Tiefe Täler mit Wasser- fällen ergötzen das Auge. Wir wandern im März vom Jnntal über den Brenner nach dem Tale der E t s ch. Zunächst gelangen wir zur E i s a ck, einem Nebenflüsse der Etsch.
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