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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 51

1914 - Langensalza : Beltz
Iii. Österreich-Ungarn. 51 das Bergwasser sehr strahlenkräftig und stärkt daher die Nerven. Diese Strahlen- kraft verliert sich aber rasch. Darum ist das verschickte Wasser nicht so wirksam wie das, das man im Badeorte frisch von der Quelle genießt oder benutzt. 4. Mähren und Österreichisch-Schlesien. Südöstlich von Böhmen liegen die beiden Länder Mähren und Osterreichisch- Schlesien. Osterreichisch-Schlesien gehört zum Flußgebiet der Oder; Mähren gehört zum größten Teile zum Flußgebiet der March. Beide Landschaften ähneln Böhmen sehr. Im Marchtale zieht sich eine Eisenbahn hin, die von Wien aus nach Norden führt und sich dann gabelt; der eine Strang wendet sich ins Oder- tal, der andere führt ins Tal der Glatzer Neiße; beide treffen sich in Brieg wieder. Mähren ist noch fruchtbarer als Böhmen und erzeugt außer Getreide viel Flachs, Obst, Zuckerrüben und Wein. Die Strecken an der Oderpforte besitzen Stein- kohlen- und Eisenerzlager. Die Schafzucht ist stark verbreitet. Die Wolle wird in Brünn und I g l a u verarbeitet. An der March ist O l m ü tz die bedeutendste Stadt. 5. Böhmens betriebsame Bevölkerung. Da Böhmen reiche Bodenschätze hat und viele Nutzpflanzen hervorbringt, sürd hier auch mannigfache Gewerbe entstanden. In der Landwirtschaft über- wiegt in vielen Bezirken der große Grundbesitz. Die Zuckerrüben werden in zahlreichen Zuckerfabriken zu Zucker und Sirup verarbeitet. Der reiche Getreide- und Kartoffelbau ließ viele Branntweinbrennereien erstehen. Der Hopfen- und Gerstenbau begünstigte die Bierbrauerei. Da man viel Flachs baute, ent- stand an vielen Orten rege Leinweberei. Dazu gesellte sich die Baumwoll- und Wollweberei. Das Webgewerbe blüht vorzüglich im Nordosten, in Reichen- berg,Trautenau usw. Im mittleren Böhmen blühte das Metallgewerbe auf, da sich hier Eisenerze und Kohlen finden. Glaswaren stellt man im Böhmer Wald her. Holzwaren fertigt man in den waldreichen Gebieten. Schmuckwaren macht man dort, wo sich die Edelsteine finden. Viele der erzeugten Waren braucht man in Böhmen nicht; sie werden deshalb ausgeführt, wie z. B. Getreide, Obst, Holz, Braunkohlen, Bier, Zucker usw. In Schandau kommen aus Böhmen zu Wasser an im Jahre gegen 2 Mill. t Braunkohlen, über 400 0001 Zucker, Sirup und Melasse, 300 000t Holz, 100 000 t Gerste; in geringeren Mengen führt man zu Wasser Steine, Steinöl, Obst ein. Viele Waren befördern die Bahnen. Die Hauptlinien führen von Dresden nach Prag und Wien, von Nürnberg nach Pilsen, von Bamberg nach Bayreuth, Eger, Pilsen und Prag oder von Eger nach Karlsbad, Aussig; von Görlitz nach Reichenberg und Prag. Von Schlesien aus führen noch einige Linien nach Böhmen und Mähren. P r a g ist ein Hauptknotenpunkt der Bahnen. Liegt es doch fast genau in der Mitte Böhmens an der Moldau, die hier bereits recht wasserreich ist. Über das Häusermeer ragen zahlreiche Türme hinaus. Die älteste Moldaubrücke wird von dem Bilde des heiligen Nepomuk geziert. Ihn verehren die Katholiken Prags als ihren Schutzheiligen. Seine Gebeine ruhen in einem silbernen Sarge, der in einer Gruft des Domes steht. Iii. Die Donaulandschaften. 1. Die Donau, Österreich-Ungarns größter Strom. Die Donau entspringt auf dem südöstlichen Abhange des Schwarzwaldes und fließt bis Regensburg in nordöstlicher Richtung, von da an aber in südöstlicher. 4*
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