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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 56

1914 - Langensalza : Beltz
56 Iii. Österreich-Ungarn. Lößboden ist von höchster Fruchtbarkeit. Dazu fallen im Frühjahr und Vor- sommer reichliche Niederschläge. Darum hat man seit einigen Jahrzehnten einen Teil des Weidebodens aufgerissen und in Ackerland verwandelt. Der Weizen gedeiht vorzüglich. Daneben baut man viel Mais und Zuckerrüben. Selbst Tabak, Hanf und Reis werden häufig angebaut. Die Ernte fällt in die trockene Zeit; das ist sehr günstig. Man kann das gemähte Getreide bequem auf dem Felde dreschen. Am fruchtbarsten ist das Banat, das Gebiet zwischen der Theiß, der Donau und Maros. So kann Ungarn viel Getreide erzeugen. Wenn man den Getreidebau noch mehr fördert, dann kann Ungarn noch weit mehr vorzügliches Getreide liefern. Schon jetzt sind zwei Drittel der Ebene Ackerland. Die ehemaligen Weideländereien schrumpfen immer mehr zusammen. An vielen Stellen baut man köstlichen Wein, namentlich an den Ausläufern der Gebirge, wie in Tokai. So üppig gedeiht der Wein, daß man zuweilen gar nicht genug Fässer für den Most schaffen kann. Nicht selten läßt mau den überreich- lichen Wein weglaufen. Man verkauft deshalb gern die Trauben in die Fremde. So können wir ungarischen Weizen, ungarischen Mais, ungarische Trauben und ungarischen Wein genießen. So fruchtbar das ungarische Tiefland ist, so weit liegen die Dörfer auseinander. In vielen Gegenden trifft man erst aller drei bis vier Stunden ein Dorf; in manchen kann man einen Tag und länger wandern, ehe man ein volkreiches Dorf erreicht. Doch hat man seit längerer Zeit nicht wenig neue Orte angelegt. Iv. Die Karpathenlandschaften. 1. Die Karpathen. Die Karpathen bilden die Fortsetzung der Alpen jenseit der Donau. Zwischen Wien und Preßburg findet sich eine tiefe Einsenkung, die die Ausläufer der Alpen von den Ausläufern der Karpathen trennt. Aus der Donauebene erheben sich zuerst die niedrigen kleinen Karpathen. An sie schließen sich die höheren West- karpathen, die sich weit nach Norden und Süden ausbreiten. Der südliche Teil heißt das ungarische Erzgebirge; es ist reich an Silber und Kupfer, Eisen und Nickel; selbst Gold wird gefunden. Nördlich davon liegt die Tatra, deren höchste Gipfel an Höhe dem Watzmann fast gleichkommen. Doch fehlen Firnfelder und Gletscher. Aber reich ist das Gebirge an kleinen hochgelegenen Seen. An die Tatra schließen sich die Waldkarpathen an. Sie find bedeutend niedriger, als die Tatra, haben aber wenig bequeme Übergänge. Das Theißtal aufwärts heißt der Madjarenweg, weil hier die aus Asien und Rußland kommenden Madjaren nach Ungarn vorgedrungen sind. Die Ostkarpathen umsäumen Siebenbürgen nach Osten. An sie schließen sich nach Süden die Südkarpathen, welche bis Orsowa reichen. Sie erreichen wieder eine bedeutende Höhe. Die Karpathen sind ein waldreiches Gebirge, das an Länge die Alpen über- trifft und von Preßburg bis Orsowa in weitem Bogen Ungarn umschließt. An Höhe werden die Karpathen von den Alpen weit überragt. Sie steigen ungefähr so hoch empor wie die bayrischen Kalkalpen. Ihre Breite ist bedeutend geringer als die der Alpen. Darum bedecken die Karpathen eine kleinere Fläche als die Alpen. Sie fallen meist steil nach beiden Abhängen zu ab. 2. Die Karpathenvorländer. Die Westkarpathen stehen durch das mährische Gesenke niit den Sudeten in Verbindung. Nördlich und östlich von den mittleren Karpathen breitet sich ein
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