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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 57

1914 - Langensalza : Beltz
in. Österreich-Ungarn. 57 hügeliges Vorland aus. Es erfüllt die österreichischen Länder Galizien und die Bukowina und fällt nach Norden und Osten zu ab und geht so in das osteuro- päische Tiefland über. In Galizien ist die Weichsel der Hauptfluß; sie entspringt auf den Westkarpathen und zwar auf den Beskiden. In einem großen Bogen wendet sie sich nach Norden und Polen. An ihr liegt die starke Festung Krakau. Auf lange, kalte Winter folgen kurze, aber heiße Sommer. Das Land ist ja nach Osten und Norden zu völlig offen; dafür wird den lauen Südwinden durch die hohe Karpathenmauer der Zugang erschwert. Der Boden ist im ganzen recht fruchtbar und bringt vornehmlich Weizen, Roggen und Gerste, daneben auch Hanf und Flachs hervor. Stark verbreitet ist auch die Viehzucht. Galizien treibt sogar noch mehr Pferdezucht als Ungarn. Die kleinen leicht- füßigen galizischen Pferde werden auch bei uns gern gekauft. Die gebirgigen Teile tragen ausgedehnte Waldungen. In der Bukowina überwiegt die Buche; davon hat das Land seinen Namen (Buchenland) erhalten. An Bodenschätzen ist Galizien nicht arm. Es enthält vor allem Salz und S t e i n ö l. In der Nähe von Krakau findet man das meiste Steinsalz. Das Salzbergwerk von W i e l i c z k a war lange das berühmteste und größte, bis es vom Staßfurter überholt ward. Es besteht aus sieben übereinander liegen- den Stockwerken mit vielen Gängen und Brücken. Holzpfeiler und Salzsäulen stützen die zahlreichen Kammern, in denen man den Salzstein bricht. In großen Teichen löst man ihn auf. Ein großer Tanzsaal ist in der Tiefe. Er hat gedielten Boden und wird herrlich beleuchtet. Dann glänzen und glitzern die Salzkristalle in prachtvollen Farben. In zwei Kapellen verrichten die Arbeiter ihre Andachten und Gottesdienste. Man hat eine förmliche Stadt unter der Erde geschaffen. Da eilen die Menschen geschäftig hin und her. Da fahren Wagen, mit Pferden bespannt, das gebrochene Salz an die Tagesschächte. Unablässig wird hier ge- arbeitet. Außer Salz findet man noch Kohlen, Zink und Schwefel, Kalk und Marmor. Wichtiger aber ist, daß Galizien zahlreiche Erdölquellen besitzt, namentlich im Südosten, zwischen Dnjestr und Prut. In den letzten Jahren hat man immer neue Erdölquellen erbohrt und immer mehr Ol und Erdwachs gewonnen. Das ist namentlich auch für uns wichtig: das galizische Öl ist uns am nächsten. Es wäre gut, wenn man die galizische Olausbeute noch mehr förderte. Dann könnte der nordamerikanische Olring die Preise für Steinöl nicht immer höher schrauben. Aus dem Erdwachs stellt man Paraffin her, woraus der Seifensieder allerhand Kerzen macht. Trotzdem Galizien reich an Bodenschätzen ist, gibt es daselbst nur wenig Industrie. Am verbreitetsten sind Spiritus- und Branntwein- brennereien, Bierbrauereien und Zuckersiedereien. Galizien leidet eben noch unter der polnischen Wirtschaft. V. Die Balkanländer. 1. Dalmatien, das gebirgige Küstenland. Lange Zeit reichte das Gebiet des Donaustaates nur bis Istrien und zur Sau. Heute aber besitzt er auch Länder südlich davon, die zur Balkanhalbinsel gehören. D a l m a t i e n ist ein langer, aber schmaler Streifen an der Ostküste des Adriatischen Meeres. Rauhe Kalkberge erfüllen das Land und gestatten nur wenig Ackerbau. Nicht mehr als der Zehnte Teil Dalmatiens wird unter den Pflug genommen. Da es südlich liegt, ist es in den tief gelegenen Strichen sckwn
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