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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 61

1914 - Langensalza : Beltz
Iii. Österreich-Ungarn. 01 nur etwa den zehnten Teil unserer Ausbeute. Man findet sie hauptsächlich in Mähren, in den Ostalpen und dem Banat. Darum führt man viel Steinkohlen ein, zumeist ans dem schlesischen Gebiete. An Braunkohlen erzeugt der Donaustaat weit mehr, freilich auch noch lange nicht so viel wie wir (etwa ^unserer Ausbeute). Die meisten Braunkohlen lagern im böhmischen Erzgebirge, in Steier- mark und Ungarn (ungarisches Erzgebirge). Bedeutend sind die Eisenerzla g er des Donaureiches, besonders in Steiermark, im ungarischen Erzgebirge, in den Sudeten und Karpathen (Siebenbürgen). Die Eisenerze fehlen in keinem einzigen Lande. Das ist ein großer Vorteil. So kann man in vielen Bezirken Eisenhütten errichten. Außer dem Eisen finden sich fast alle Metalle. Gold beutet man in Siebenbürgen aus; seine Goldausbeute ist viel größer als die unsre. Silber dagegen gewinnen wir etwa dreimal so viel. Kupfer, Blei und Zink wird im Verhältnis wenig ansgebeutet. Dafür liefert Kram sehr viel Queck- silber. Groß ist der Reichtum an S a l z, das hauptsächlich in Galizien, Salz- burg und Siebenbürgen gefunden wird. Man gewinnt Solsalz (in Tirol, Salz- burg und Salzkammergut), Steinsalz in Galizien, den Waldkarpathen und in Siebenbürgen, Seesalz in den Küstenländern. S t e i n ö l ist in Galizien an vielen Stellen erbohrt worden. Reich ist die Donaumonarchie an Heilquellen (1600), sie finden sich besonders in Böhmen (Karlsbad, Teplitz, Marienbad u. a.), in den Alpen (Gastein, Hall, Ischl, Boden) und in Ungarn. 6. Sem reger Gewerbfleiß und Handel. Die Donaumonarchie ist im ganzen noch ein vorwiegend landwirtschaft- licher Staat. Mehr als drei Fünftel aller Bewohner sind auf die Land- und Forstwirtschaft angewiesen. Im Bergbau sind auch viele Personen tätig. Die Gewerbe blühen bis jetzt hauptsächlich in Österreich, in der westlichen Hälfte des Donaustaates. Es ist dies ganz so wie im Deutschen Reiche. Mit jedem Jahr- zehnte breitet sich die Gewerbtätigkeit in Österreich und selbst in Ungarn mehr aus. An den böhmischen Randgebirgen hat sich von Sachsen und Schlesien ans das Web- und Wirkgewerbe stark verbreitet. Hier werden Leinen- und Baumwoll- und Wollwaren aller Art hergestellt. Samt und Seide verarbeitet man in Wien, Leder in Wien, Böhmen und Tirol. Die Alpenländer haben auch ihre Gewerbzweige. Das Seidengewerbe blüht im Etschtal, in Görz und Triest. Das Eisengewerbe hat in Steiermark, Kärnten, Niederösterreich, Wien, Mähren und Böhmen seine Hauptsitze. Das westliche Böhmen liefert Glas-, Ton- und Porzellanwaren. Daneben gibt es zahlreiche Zuckersiedereien, Brauereien und allerhand Brennereien. Der Handel widmet sich zunächst dem Güteraustausch zwischen dem gewerblichen Österreich und dem landwirtschaftlichen Ungarn. Von früher her ist er zuerst auf die Donau als die wichtigste Wasserstraße angewiesen. Aber so groß und wasserreich sie auch ist, so hindern manche Stromschnellen und Untiefen die Schiffahrt auf ihr. Im Unterlaufe gefriert die Donau lange zu. So steht der Schiffsverkehr auf ihr weit hinter dem auf dem Rhein und der Elbe zurück. Mit der Zeit aber wird die Donauschiffahrt sich heben. Gegenwärtig ist die Schiffahrt auf der Elbe und Moldau am größten. Hier befördert man be- sonders viel Güter. Der Güterverkehr auf der Elbe in Böhmen ist zwölfmal größer als der auf der Donau von Passau bis Preßburg. Viele böhmische Güter gehen sogar bis Hamburg und andere von Hamburg bis Böhmen. Für den Bau künstlicher Wasserstraßen ist das Donaureich nur in Ungarn besonders geeig-
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