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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 84

1914 - Langensalza : Beltz
84 V. Das Königreich Belgien und das Grotzherzoglum Luxemburg. Amsterdam liegt für den deutschen Handel weniger günstig als Rotterdam, daher hat auch Rotterdam das abgelegene Amsterdam überflügelt. Holland lebt jetzt zum großen Teil von dem gewaltigen Durchgangshandel mit Deutsch- land. Wenn wir uns z. B. in Ems einen eigenen Rheinhafen schüfen, dann würde Holland eine gewaltige Einbuße erleiden. So hängen die Holländer sehr von uns ab. Sie müßten uns dankbar sein für die gewaltigen Einnahmen, die wir ihnen alljährlich zuwenden. Dazu beziehen wir von ihnen mancherlei Erzeugnisse, wie Vieh, Käse, Butter und Gartengewächse, sowie Heringe und andere Fische, alles zusammen gegen ^ Milliarde im Jahre. Wir liefern Holland beinahe doppelt so viel an Kohlen, Eisen, Getreide und Mehl, Maschinen und Geweben. Dieser Handel würde bedeutend wachsen, wenn Holland mit dem Deutschen Reiche ein Zollgebiet bildete. Vorläufig aber wollen die Holländer noch nichts wissen von einem engen Anschluß an Deutschland. V. Das Königreich Belgien und das Lrobberzogtum Luxemburg. 1. Belgiens Lage und Größe. Südlich von Holland liegt ebenfalls ein Königreich, das Königreich Belgien. Es breitet sich aus zwischen Frankreich und Holland, sowie zwischen der Nordsee und dem Deutschen Reiche nebst dem Großherzogtum Luxemburg. Der Gestalt nach bildet Belgien ein verschobenes Viereck. Die kurze Seite ist der Nordsee zugewandt; die belgische Meeresküste beträgt nur 70 km, also knapp den zehnten Teil der holländischen. Die längste Seite kehrt Belgien der Republik Frankreich zu. An Größe kommt es Holland nicht ganz gleich. Es ist noch etwas kleiner als die Provinz Pommern und zählt bloß 29 500 qkm; so ist es fast doppelt so groß als das Königreich Sachsen und zählt ^/smill. Einw. 2. Belgiens Bodenbeschasfenheit. Belgien zerfällt in drei Landschaften, in das belgische Tiefland, in das belgische Hügelland und das belgische Hochland. Das belgische Tiefland breitet sich im Westen und Norden aus; es ist die weitere Fortsetzung des norddeutschen und des niederrheinischen Tieflandes über Holland hinaus nach Westen hin. Doch liegt es meist etwas höher als das holländische. Durchflossen wird es von der Schelde, die es in der Urzeit allmählich angeschwemmt hat. Ihr größter Teil ist wohl angebaut; am fruchtbarsten ist die Gegend zwischen Gent und Antwerpen, der Lustgarten von Flandern. Im Nordosten aber bedecken Kiefern- wälder, Heiden und Moore weite Strecken des belgischen Flachlandes. Doch hat man schon große Gebiete davon urbar gemacht. Das Flachland westlich von der Schelde hat fruchtbaren Marschboden. Er sinkt nur selten 1 bis 2 m unter den mittleren Wasserstand der Nordsee. Die Küste wird von einem ununter- brochenen Dünenzuge begleitet und bietet keinen natürlichen Hafen. Selbst der Meeresarm, der einst bis Brügge reichte, ist versandet. Nach Osten zu schließt sich an Niederbelgien das belgische Hügelland an. Es wird von der Maas und Sambre durchflossen und besteht aus einem frucht- baren Lehm- und Tonboden. Dazwischen finden sich einzelne Sandstrecken.
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