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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 111

1914 - Langensalza : Beltz
Vili. Großbritannien und Irland. 111 es in dem steinigen und gebirgigen Lande fast gar keine Wege gibt, muß man reiten und alle Lasten auf dem Rücken der Pferde fortschaffen. Die Schafzucht liefert den Bewohnern Wolle, Felle und Fleisch. Junge Lämmer zieht man in der Wohnstube auf; denn gar oft suchen fürchterliche Stürme Island heim. Sie werfen Menschen und Tiere nieder und peitschen das Meer zu Staubwolken auf, die als feiner Staubregen auf das Land fallen. Da die Winter verhältnis- niäßig mild sind, können die Isländer die erwachsenen Schafe und Pferde im Freien lassen. Die Fischerei bringt reiche Erträge. Die isländischen Gewässer zeichnen sich durch ihren großen Fischreichtum aus. Die Fische lieben das laue Wasser des Golfstroms. Ein großer Teil der Isländer betreibt daher regelmäßig Fisch- fang. Die Flüsse liefem Lachse und Forellen. In der isländischen See fischen auch viele fremde Fischerflotten, wie z. B. die englische, die holländische, die französische, und selbst die deutsche wagt sich seit neuerer Zeit mehr und mehr bis dahin vor. Freilich ist die Fischerei nicht gefahrlos. Schon manches Fischer- boot oder Fahrzeug ward vom Sturme überrascht und in den Grund gebohrt. Daneben fangen die Isländer viele Seevögel und sammeln deren Eier und Daunen. Freilich suchen sich die Seevögel zu ihren Brutplätzen die unzugäng- lichsten Klippenufer aus. Die isländische Küste bietet ihnen da recht willkommene Plätze. Fällt doch an vielen Stellen das Land 100 bis 400 na steil ins Meer ab. Trotzdem lassen sich die kühnen Isländer nicht abschrecken. Sie binden sich fest an ein Seil, das 100 bis 400 in lang ist. Dann lassen sie sich hinunter, neh- men die Nester aus und lassen sich wieder emporziehen. Aus Island führt man Fische, Wolle, Eiderdaunen, Seehundsfelle und Tran aus; eingeführt werden Holz, Getreide und andere Lebensmittel. Auf Island und den Färöer haben sich die alten Sagen von Siegfried und den Nibelungen, sowie von Wodan und den übrigen Göttern noch am reinsten erhaltein In den langen Winter- nächten erzählen sie die Eltern ihren lauschenden Kindern. Vili. Großbritannien und Irland. 1. Seine Lage und seine Grenzen. Nördlich von Frankreich liegen zwei große Inseln nebst mehreren kleinen. Man nennt sie britische Inseln. Die größte Insel heißt Großbritannien, die große Irland. Großbritannien zerfällt in zwei Länder, in England und Schottland. Nordwestlich von Schottland liegen die Hebriden; nordöstlich dagegen liegen noch zwei Inselgruppen, die O r k n e y - und Shet- landinseln. Außerdem gibt es noch viele kleine und kleinere Inseln, zu- sammen gegen 900. Alle zusammen bilden das „Vereinigte Königreich Groß- britannien und Irland". Doch sagt man meistens kurz Großbritannien, oder Britannien oder England. Das ganze Land liegt mitten im Meere. Im Westen bespült der Atlan- tische Ozean die Küsten, im Osten die Nordsee; im Süden trennt das Ärmel- meer oder der Kanal àigland von Frankreich; im Norden begrenzen der At- lantische Ozean und die Nordsee die britischen Inseln. Am schmälsten ist die Straße von Calais, nämlich nur reichlich 30 km (6 bis 7 Stunden). Britannien ist daher ein vollständiger Inselstaat und umfaßt alle Inseln. Zu Britannien gehören noch einige Inseln nahe an der Küste der Normandie; es sind die nor- mannischen Inseln zwischen der Normandie und Bretagne.
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