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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 128

1914 - Langensalza : Beltz
128 Ix. Die Königreiche Schweden und Norwegen. fällt das Gebirge steil ab. Nack der Ostsee hin dacht es sich allmählich ab. Das Gebirge selbst besteht aus weiten, öden Hochflächen (Fjelde). Sie tragen keinen Baum; sie sind Steinwüsten oder Sümpfe oder Eis- und Schneefelder. Nur selten erblickt das Auge eine Erhebung. Endlos dehnen sich Hochebenen aus. Zahlreich sind sie mit Blöcken übersät. Gräser, Moose, Flechten bedecken den Boden, wo nicht das nackte Gestein zutage tritt. Totenstille herrscht ge- wöhnlich in diesen grenzenlosen Einöden. Kommen wir an eine Stufe, wo der Boden sich plötzlich senkt, dann gibt es einen rauschenden Wasserfall. Nur im kurzen Sommer erscheinen Hirten oder Hirtinnen mit ihren Herden von Kühen, Ziegen, Schafen und wohl auch Pferden, uni die dürftigen Weiden ab- grasen zu lassen. Hinter einer schützenden Felswand erblicken wir die rohe Steinhütte, worin die Hirten oder Hirtinnen aus Milch Butter und Käse bereiten. Da Skandinavien so hoch im Norden liegt, reicht auch die Schneegrenze weit herab. Die Firnfelder bedecken einen Raum, der etwa viermal größer ist als der in den Alpen. Im Norden reichen einzelne Gletscher fast bis ans Meer. Das erklärt uns nun, warum Skandinavien so ungemein dünn bevölkert ist. Nach der Ostsee zu dacht sich das Land stufenförmig ab. Namentlich in Südschweden findet sich längs der Küste ein ziemlich breiter Streifen Tiefland. Die Gebirgsmasse besteht zum größten Teile aus Granit und Gneis. Das sind gerade die härtesten Gesteine, die der Verwitterung am längsten wider- stehen. Südschweden hingegen besteht aus Kalk. Große Felsblöcke liegeil überall umher. Sie sind von den riesigen Gletschern der Eiszeit hier abgelagert worden. Wenn wir uns das in Schnee und Eis gehüllte skandinavische Hochland vor Augen halteri, dann können wir uns sehr wohl denken, wie zur Eiszeit hier Riesen- gletscher ausgehen konnten. Leider haben sie auch die lockere Lehm- und Tonerde mit weggetragen. Darum fehlt heute dem skandinavischen Hochlande die not- wendige Ackerkrume; selbst in den tieferen Stricken ist sie oft nur dünn. Dazu stören noch die zahllosen Trümmersteine den Bodenbau. 4. Die Bewässerung. Der Atlantische Ozean sendet reiche Niederschläge ins Land. Freilich ent- laden sich die Wolken zumeist an der Westküste. Die Niederschläge nehmen daher von Westen nach Osten ab. Die Westküste hat in der Regel viermal soviel Meder- schläge als die Ostseite. Aber die riesigen Schnee- und Umfelder und die zahl- reichen Gletscher speisen die Flüsse. Sie fließen fast alle in sitdöstlicher Mchtung, wie der Glomm er, die Göta-Elf, die Dal-Elf, die Tornea- E l f. Die meisten münden in die Ostsee, die übrigen ins Skagerrak und Katte- gat. An der Westküste treffen wir keinen größeren Fluß, denn hier fällt das Hochland steil zum Meere ab. Nach kurzem, raschem Laufe stürzen die Gewässer ins Meer hinab. Die Flüsse Schwedens und Norwegens sind nur wenig schiff- bar. Es fehlt ihnen nicht an Wasser, denn sie werden ja von den Schneefeldem und oft auch von Seen gespeist. Aber sie haben ein zu rasches Gefälle. Oft bilden sie tosende Wasserfälle und Stromschnellen. Selbst die Göta-Elf stürzt 35 m hoch von Felsen herab und bildet so die berühmten Trollhätta-Fälle. Diese Wasserfälle liegen sogar nicht selten im Unterlaufe wie bei der Göta-Elf. Die Mitte Skandinaviens ist reich an Seen gerade so wie die Schweiz. Eine Seenkette zieht sich vom Skagerrak bis nach Stockholm, der Hauptstadt Schwe- dens. Diese Seen liegen in einer Senke des Landes. Hier zog sich in der Urzeit
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