1914 -
Langensalza
: Beltz
- Autor: Franke, Theodor
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Ix. Die Königreiche Schweden und Norwegen.
nach England. Weitere Eisenerzlager finden sich an der Dalelf nördlich von
Stockholm; hier ist D a n n e m o r a der wichtigste Fmrdort. Südlich von den
Seen gibt es noch einen eisenerzreichen Berg. Außer den Eisenerzen findet
man auch Kup f er erze. Diese werden namentlich bei Falun an der Dalelf
und im südöstlichen Schweden, östlich vom Wettersee ausgebeutet. Daneben
fördert man auch Blei- und Silbererze und andere. So gehört Schweden zu
den erzreichsten europäischen Ländern.
Die schwedische Industrie litt bisher unter dem Mangel an Kohle.
Am wichtigsten und ausgebreitetsten ist die Holzindustrie; denn Schweden ist
eines der holzreichsten Länder und hat das beste Holz billig zur Hand. Da ar-
beiten nun Sägewerke, Holzschleifereien, Möbelfabriken, Zündholzfabriken und
andere. Neben den Holzgewerben sind neuerdings mancherlei Eisengewerbe
aufgeblüht. Die Hochöfen heizen vielfach mit Holz, da ihnen die Holzfeuerung
noch billiger zu stehen kommt als die Heizung mit eingeführten fremden Stein-
kohlen. Trotz des Kohlenmangels sind auch Maschinenbauereien und Fabriken
für Eisenwaren entstanden. Schweden setzt seine Hoffnung gleich Norwegen
(Tirol usw.) auf die elektrische Kraft. Die wasserreichen Flüsse mit ihrem großen
Gefälle können ungeheure Mengen elektrischer Kraft erzeugen. An den Troll-
hättafällen gibt es bereits elektrische Kraftanlagen. Es wird nicht allzu lange
dauern, hat Schweden elektrische Eisenbahnen. Dann wird man auch sonst die
elektrische Kraft verwenden. So kann einst auch Schweden ein gewerbreiches
Land werden und dann seine geringe Volksdichte steigern. Jetzt zählt Schweden
etwa 5^/2 Mill. Einw. im ganzen, d. h. zehnmal weniger als das Deutsche Reich
auf einem qkm.
12. Schwedens Handel und Handelsflotte.
Schwedens Volkszahl ist reichlich doppelt so groß als die norwegische.
Schwedens Außenhandel ist darum beinahe doppelt so groß als der norwegische,
denn Norwegen hat 850 Mill. Handelsumsatz und Schweden über 1500. Schwe-
den erzeugt bei weitem mehr Getreide als Norwegen und braucht daher rückst
soviel Getreide einzuführen. Die meisten Güter tauscht es mit England aus;
dies kauft von Schweden besonders Holz und Erze und liefert ihm Kohlen, Ma-
schinen, Metallwaren, Baumwolle usw. Hierauf folgen Deutschland, Däne-
mark, Norwegen und Rußland. Deutschland bezieht aus Schweden vornehm-
lich Holz, Eisenerze und Steine, Schweden bekommt von ihm hauptsächlich Ge-
treide, Web- und Eisenwaren, Ölkuchen und Zucker.
Schweden liegt zwar an der Ostsee, aber diese ist für die Schiffahrt
nicht so günstig wie die Nordsee. Der Bottnische Meerbusen gestiert ein halbes
Jahr zu. Auch die Häfen in Südschweden leiden öfter durch das Eis. Schwedens
Handelsflotte ist etwa halb so groß wie die norwegische. Trotzdem ist sie nicht
unbedeutend. Sie übertrifft die dänische, die niederländische, die belgische und
selbst die russische an Größe. Mit dem Deutschen Reiche wird ein lebhafter Ver-
kehr unterhalten. Zwischen Trelleborg im südlichen Schonen und Saßnitz auf
Rügen verkehrt regelmäßig eine Dampffähre.
13. Schwedens wichtigste Städte.
Die Hauptstadt Schwedens heißt Stockholm; es wird das Venedig
des Nordens genannt, weil es auf Inseln (Holmen) liegt. Doch hat sich die Stadt