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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 182

1914 - Langensalza : Beltz
182 Xiii. Das Königreich Italien. heißen Sumpfboden entstehen Krankheitskeime, Bazillen; sie werden von den Mücken ausgenommen und auf die Menschen übertragen. Mit jedem Tröpfchen Mückengift, das bei einem Mückenstich in die menschliche Haut gelangt, werden Hunderte von Krankheitskeimen übertragen. Zum Glück haben die Giftdrüsen der Mücken nur im Sommer die Fähigkeit, die Krankheit zu übertragen. Die Luft an sich schadet nichts. Darum kann man in der kühleren Jahreszeit die Maremmen betreten, ohne zu erkranken. Gelangen aber durch Mückenstiche die winzigen Lebewesen ins Blut des Menschen, dann vermehren sie sich rasch. Es stellt sich Schüttelfrost ein nebst heftigem Fieber. Wird die Krank- heit nicht geheilt, so kehren diese Anfälle alle 3 bis 4 Tage wieder. Die Kräfte nehmen ab, und der Mensch siecht langsam dahin. Zum Glück hat ein deutscher Arzt ein Mittel gegen diese schlimme Krankheit gefunden; er hat auch den Italienern gesagt, daß die Mücken die Krankheit weiter tragen; dämm solle man die Mücken beseitigen. Das kann man aber nur erreichen, wenn man das Land entsumpft und trocken legt. Früher war auch das Küstenland viel trockener, und damals gab es hier zahlreiche Städte und Dörfer. Man hat auch wieder damit begonnen, das Sumpfland zu entwässern, vor allem südlich von der Tiber in den pontinischen Sümpfen. Schon sind große Strecken urbaren Landes gewonnen worden. Freilich ist dies eine schwierige und kostspielige Arbeit. Man muß zuerst die Gebirgswässer ab- leiten oder regeln; sodann hat man die bestehenden Kanäle zu reinigen und zu säubem; endlich ist das überschwemmte Gebiet trocken zu legen; dazu sind aber meist neue Kanäle erforderlich. Die Fieberplage ist eine schlimme Land- plage Italiens; denn der Wind treibt die Mücken weit landeinwärts, und so gibt es in Italien nur wenige völlig fieberfreie Bezirke. So hat Italien an den Küsten an sich recht fruchtbare Striche, die aber nur wenig Nutzen bringen und oft recht großen Schaden verursachen. 6. Rom, der Sitz des Papstes und der italienischen Könige. An der unteren Tiber entstand schon früh eine Stadt, nämlich Rom. Sie dehnte sich allmählich aus und erstreckte sich über sieben Hügel; dämm wird sie auch die Siebenhügelstadt genannt. Die Römer eroberten allmählich ein Land nach dem andern, bis sie ganz Italien, ja alle Länder am Mittel- meer erworben hatten. So war das römische Reich das mächtigste seiner Zeit. Je größer das römische Reich ward, desto mehr wuchs auch Rom. Die römischen Kaiser verschönerten Rom, so sehr sie konnten; aber auch schon vor- her hatte man viele herrliche Bauwerke aufgeführt. Später ging das römische Reich zugrunde. Inzwischen hatte aber der Bischof von Rom stich zum ersten Bischof des Abendlandes erhoben; so ward jetzt Rom der Sitz des Papstes. Damit war Rom der Mittelpunkt der römisch-katholischen Kirche. Das ist Rom auch heute noch. Seit 1870 hat auch der König von Italien in Rom seine Residenz. Das wollte zwar der Papst nicht zugeben, aber er konnte es nicht verhindern; aber er legte dagegen Verwahmng ein und betrachtet sich seitdem als einen Gefangenen. Doch der Papst lebt völlig unangefochten und selbst- herrlich in seinem prächtigen Palast, im Vatikan. Dieser Prachtbau ent- hält 20 Höfe und gegen 4000 Zimmer und birgt wertvolle Sammlungen von alten Handschriften, Büchern und Gemälden. Neben dem Batiken erhebt sich die berühmte Peters kirch e. Sie steht auf einem Platze, welcher von Säulenhallen umgeben ist und zwei mächtige Springbrunnen hat Eine breite
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