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1. Die außerdeutschen Länder Europas - S. 199

1914 - Langensalza : Beltz
Xiv. Die Pyrenäenhalbinsel. 199 größer als Düsseldorf. In Lissabon endet die große europäische Eisenbahn, welche über Madrid und Bordeaux nach Paris führt und von da über Köln nach Berlin, Warschau und Moskau, um sich dann nach Sibirien zu wenden. Von Lissabon bis Paris fährt man 21/2 Tage, von Paris bis Moskau 3 Tage. Von Moskau an kann man noch 13 Tage bis zu ihrem Endpunkte in China fahren. Das südliche Portugal besteht mehr aus Tiefland, aber es ist auch trockener und besteht zum Teil aus Grassteppen. b) Die Erwerbsverhältnisse. In den nördlichen, feuchten Landschaften treibt man viel Rindviehzucht, da es nicht an üppigen Wiesen und Weiden fehlt. Im südlichen Portugal hingegen überwiegt die Schaf- und Ziegenzucht. Die Landwirtschaft ist der Haupterwerbszweig; dennoch ist fast das halbe Land nicht angebaut. Man vernachlässigt den Bodenbau. Vom Getreide werden Hirse, Mais und Weizen am meisten angebaut. Der Weinbau blüht namentlich bei Porto, wird aber auch im ganzen Lande stark getrieben. Die Weinausfuhr steht an erster Stelle. Südfrüchte aller Art werden gebaut. Konnte Portugal früher Getreide ausführen, so reichen jetzt seine Ernten nicht einmal mehr hin, den Bedarf zu decken. Man läßt eben große Flächen als Weideland liegen. Portugal hat den allerwenigsten Wald. Es gewinnt auch viel Kork. Ergiebig ist der Fischfang; man fängt besonders viel Sardinen. Der Bergbau liefert vornehmlich Kupfer. Der Außenhandel (V2 Milliarde) ist gering. Ausgeführt werden Wein, Kork, Südfrüchte, Fische, Kupfererze und Schwefel. Die Engländer haben den portugiesischen Handel fast ganz allein in den Händen und beherrschen Portugal noch mehr als Spanien. Portugal ist ganz in Englands Händen. Es ist jetzt eine Republik. 8. Die Spanier und Portugiesen. Die Spanier und Portugiesen sind nahe verwandt, auch ihre Sprachen sind sich ähnlich, aber nicht gleich. Das sehen wir schon aus den Flußnamen. Der Spanier spricht Tajo (Tachho), der Portugiese hingegen Tejo (Teschu). Ursprünglich wohnten I b e r e r auf der Halbinsel; von ihnen hat sie den Namen iberische Halbinsel erhalten. Im Laufe der Zeit sind sie sehr zurück- gedrängt worden. Ihre Nachkommen sind die B a s k e n in den Pyrenäen und den baskischen Provinzen am Golf von Biskaya. Darnach rückten von Frankreich (Gallien) her Kelten ein; sie vermischten sich zumeist mit den Iberern. An den Küsten ließen sich zuerst Phönizier, später Kar- thager, Griechen und Römer nieder. Die Bewohner der iberischen Halbinsel nahmen fast alle die römische Sprache av und wurden so Romanen. In der Völkerwanderung rückten Goten, Vandalen und Sweben ein und vermischten sich mit den früheren Bewohnern. Dann kamen Araber und Mauren, welche den Halbmond aufpflanzten und das Kreuz zurück- drängten. Nur im Norden erhielten sich kleine christliche Reiche. Es ent- standen dadurch auch verschiedene spanische Stämme, wie Katalonier am Mittelmeer, A r a g o n i e r am Ebro, K a st i l i e r auf dem Hochland, A n - d a l u s i e r am Guadalquivir, Portugiesen an der atlantischen West- küste u. a. Die Stämme und Länder in Spanien wurden geeinigt, aber Por- tugal behielt seine Freiheit, ja die Portugiesen hassen die Spanier, ihre nächsten Anverwandten. Die Spanier aber hassen die Portugiesen wieder und
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