1914 -
Langensalza
: Beltz
- Autor: Franke, Theodor
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Xiv. Die Pyrenäenhalbinsel.
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größer als Düsseldorf. In Lissabon endet die große europäische Eisenbahn,
welche über Madrid und Bordeaux nach Paris führt und von da über Köln
nach Berlin, Warschau und Moskau, um sich dann nach Sibirien zu wenden.
Von Lissabon bis Paris fährt man 21/2 Tage, von Paris bis Moskau 3 Tage.
Von Moskau an kann man noch 13 Tage bis zu ihrem Endpunkte in China
fahren.
Das südliche Portugal besteht mehr aus Tiefland, aber es ist auch trockener
und besteht zum Teil aus Grassteppen.
b) Die Erwerbsverhältnisse. In den nördlichen, feuchten
Landschaften treibt man viel Rindviehzucht, da es nicht an üppigen Wiesen
und Weiden fehlt. Im südlichen Portugal hingegen überwiegt die Schaf-
und Ziegenzucht. Die Landwirtschaft ist der Haupterwerbszweig; dennoch ist
fast das halbe Land nicht angebaut. Man vernachlässigt den Bodenbau.
Vom Getreide werden Hirse, Mais und Weizen am meisten angebaut. Der
Weinbau blüht namentlich bei Porto, wird aber auch im ganzen Lande stark
getrieben. Die Weinausfuhr steht an erster Stelle. Südfrüchte aller Art
werden gebaut. Konnte Portugal früher Getreide ausführen, so reichen jetzt
seine Ernten nicht einmal mehr hin, den Bedarf zu decken. Man läßt eben
große Flächen als Weideland liegen. Portugal hat den allerwenigsten Wald.
Es gewinnt auch viel Kork. Ergiebig ist der Fischfang; man fängt besonders
viel Sardinen. Der Bergbau liefert vornehmlich Kupfer. Der Außenhandel
(V2 Milliarde) ist gering. Ausgeführt werden Wein, Kork, Südfrüchte, Fische,
Kupfererze und Schwefel. Die Engländer haben den portugiesischen Handel fast
ganz allein in den Händen und beherrschen Portugal noch mehr als Spanien.
Portugal ist ganz in Englands Händen. Es ist jetzt eine Republik.
8. Die Spanier und Portugiesen.
Die Spanier und Portugiesen sind nahe verwandt, auch ihre Sprachen
sind sich ähnlich, aber nicht gleich. Das sehen wir schon aus den Flußnamen.
Der Spanier spricht Tajo (Tachho), der Portugiese hingegen Tejo (Teschu).
Ursprünglich wohnten I b e r e r auf der Halbinsel; von ihnen hat sie den
Namen iberische Halbinsel erhalten. Im Laufe der Zeit sind sie sehr zurück-
gedrängt worden. Ihre Nachkommen sind die B a s k e n in den Pyrenäen
und den baskischen Provinzen am Golf von Biskaya. Darnach rückten von
Frankreich (Gallien) her Kelten ein; sie vermischten sich zumeist mit den
Iberern. An den Küsten ließen sich zuerst Phönizier, später Kar-
thager, Griechen und Römer nieder. Die Bewohner der iberischen
Halbinsel nahmen fast alle die römische Sprache av und wurden so Romanen.
In der Völkerwanderung rückten Goten, Vandalen und Sweben
ein und vermischten sich mit den früheren Bewohnern. Dann kamen Araber
und Mauren, welche den Halbmond aufpflanzten und das Kreuz zurück-
drängten. Nur im Norden erhielten sich kleine christliche Reiche. Es ent-
standen dadurch auch verschiedene spanische Stämme, wie Katalonier am
Mittelmeer, A r a g o n i e r am Ebro, K a st i l i e r auf dem Hochland, A n -
d a l u s i e r am Guadalquivir, Portugiesen an der atlantischen West-
küste u. a. Die Stämme und Länder in Spanien wurden geeinigt, aber Por-
tugal behielt seine Freiheit, ja die Portugiesen hassen die Spanier, ihre
nächsten Anverwandten. Die Spanier aber hassen die Portugiesen wieder und