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1. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 21

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii. § 10. Römische Vorstellung von der Unterwelt. 21 ehrung. Besonders hochgeehrt wurde der Tiber, welchen die Dichter nach griechischer Weise als gehörnten Flußgott schildern oder als majestätischen Wassergreis. § 10. Römische Vorstellung von der Unterwelt. Der Fürst der Unterwelt hieß Dis Pater, und Oreus war gleich dem griechischen A'ides der vollziehende Gott des Todes. Von der griechischen Pflanzstadt Cumä aus, wo neben der Verehrung des Lichtgottes Apollon und der weissagenden Sibyllen besonders der Dienst der unterirdischen Götter gepflegt wurde, kamen auch die griechischen Vorstellungen von der Unterwelt nach Rom. Die Umgegend von Cumä mit ihren Erdhöhlen, heißen Quellen und den Bergseeen, welche von schauerlichen Wäldern umgeben waren, wo man das Brausen des Meeres hörte, wurde von den Dichtern als der Eingang in die Unterwelt dargestellt. Im Süden war der acherusische See und im Norden der von Wald und Felsen eingeschlossene See Avernus, von dem man sagte, daß kein Vogel über ihn fliegen könne, ohne tot in seine Wellen zu fallen. Dem Pluto wurden in Rom besonders im Monat Februar große Opfer von schwarzen Stieren und Ziegen dargebracht während 12 Nächten. Die säcularischen Spiele, welche alle 100 Jahre gefeiert wurden, waren dem Pluto und seiner Gemahlin Proserprna (griechisch Persephone) als Totenfeier für die Verstorbenen gewidmet. Proserplna wurde in Unteritalien auch Libera genannt. Auf römischen Sarkophagen finden sich vielfach Reliefdarstellungen von Nereiden und Tritonen. Dies hat Bezug auf eine ältere griechische Sage, nach welcher dieselben die Seelen der Verstorbenen nach den Inseln der Seligen führen. Den Groll der furchtbaren Götter der Unterwelt suchte man in Rom durch Sühn- und Reinigungsfeste, durch Buß- und Bettage zu versöhnen und durch schwere Gelübde und Selbstopferung (s. § 30) abzuwend en und auf die Feinde zu lenken. § 11. Die römische Heroensage. In Italien haben sich die Heldensage und der Heroendienst nicht im Sinne der griechischen ausgebildet. Hier ist die Landessage auf der Stufe der Märchendichtung stehen geblieben. Es find nur wenige eigentümlich nationale Heroengestalten vorhanden; die meisten sind griechischen Ursprungs. Hercules ist der griechische Herakles. In der Sage von ihm ist das Märchen vom feuerspeienden Cacus italischen Ursprungs. Cacus hauste in einer Höhle des Aventin*) und machte die ganze Gegend unsicher. Als Hercules auf seinem Zuge durch Italien mit den Rindern des Geryönes bei der Rückkehr von Erytheia nach Rom kam, zog Cacus einige der Rinder am Schwänze in seine Höhle, um den Helden durch eine falsche Spur zu täuschen. Das Gebrüll der Rinder verriet zwar den Raub, aber Cacus wollte sie nicht wieder herausgeben und spie *) Der Av entin ist einer der 7 Hitgel, auf welchen Rom erbaut ward.
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