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1. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 38

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
38 Kriege mit Porsenna und den Latinern. m. § 20. Valerius kam nach seiner Rückkehr aus dem Kriege in den Verdacht, daß er nach der königlichen Würde strebe, weil er nicht alsbald einen Werten Consul wählen ließ und sich ein stattliches Haus auf einer Anhöhe am Palatin erbaute, welches wie eine Festung über das Forum ragte. Da ließ Valerius sein Haus niederreißen und am Fuße des Hügels erbauen. Als er sich in die Curienversammlung begab, mußten die Sichren die Fasces (Rutenbündel) bor der Versammlung senken, was fortan Sitte blieb. Auch ließ er die Beile aus dem Stäbebündel nehmen, und Hinfort wurden nur im Felde den Consnln die Rutenbündel mit den Berlen borgetragen. — Auch 2 neue, dem Volk günstige Gesetze beantragte Valerius, welche unter dem Namen der Malerischen*) angenommen wurden. Deshalb erhielt er den Beinamen Publicöla (Volksfreund). Zur Verwaltung des Schatzes setzte er 2 jährlich von den Consnln aus den Patriziern zu ernennende Quästoren (Säckelmeister) ein. Später gab es deren mehrere. (Zur Zeit der Könige waren die Quästoren eine Art Polizeibeamte gewesen.) § 20> Kriege mit Porsenna und den Latinern. Tarquinius war zu Porsenna geflohen, dem Könige von Clusium, welcher damals unter den etruskischen Fürsten besonders mächtig war, wie r07 denn überhaupt die etruskische üötatibt damals ihren Höhe- und Glanz--y gxr Punkt hatte. Porsenna rückte mit einem großen Heere gegen Rom. Schon ' hatte er das Janiculum eingenommen, und die römische Besatzung desselben entfloh über die Pfahlbrücke in die Stadt. Von dieser hielt Horatius Cocles mit 2 Gefährten die Feinde ab. Vor Abbruch der Brücke retteten sich seine Gefährten hinüber; er aber hielt stand, bis der letzte Balken hinweggenommen war. Da betete er zum Vater Tiberinus, daß er ihn schütze und in feinen heiligen Strom aufnehme, sprang in die Fluten und schwamm unter den Geschossen der Feinde in die Stadt zurück. Man errichtete ihm eine Bildsäule auf dem Markte und gab ihm so biet Land, wie er in einem Tage umpflügen konnte. Die Stadt war durch des Horatius Cocles Heldenthat zwar gerettet, aber Porsenna schloß sie jetzt enge ein. Rom ward bald born Huuger schwer heimgesucht. _ Da begab sich Cajus Mucius Scävöla, als etrurischer Bauer berkleidet, mit Genehmigung des Senates in das feindliche Lager, um den Etruskerkönig zu ermorden. Er erstach aber statt des Königs den prächtig gekleideten Schreiber desselben, welcher neben ihm saß. Gefangen genommen und bor Porsenna gebracht, welcher ihm mit dem Feuertode drohte, streckte er die rechte Hand in ein bereit stehendes Opferfeuer und berzog keine Miene, während seine Hand berbrannte. Er erhielt von dieser Handlung den Beinamen Scäbola (Linkhand), der sich seitdem in seiner Familie erhalten hat. Voll Bewunderung über diesen Heldenmut schenkte Porfenna_ dem Mucius die Freiheit, und nun, gleichsam zum Danke dafür, ermahnte ihn der Römer, rasch Frieden zu schließen, denn 300 ihm gleichgesinnte Jünglinge hätten dem Etruskerkönig den Tod geschworen und *) Es war in Rom Gebrauch, ein Gesetz nach dem Namen des Antragstellers zu benennen.
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