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1. Lehrbuch der Geschichte der Römer - S. 73

1881 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Iii. § 37. Der zweite punische Krieg, Hannibal's Uebergang über die Alpen. 73 Hannibal eine warme Liebe zu seinem Vaterlande, dessen Größe und Glück das Htel seiner Handlungen war; aber die nur den augenblicklichen Vorteil berechnenden Handelsleute im Senate seiner Vaterstadt verstanden und unterstützten schlecht seine großen Gedanken und Pläne. § 37, Der zweite punische Krieg (218-201) M6 zur Schlacht von Cannä, 216 t». Chr. Hannibal rüstete den Winter über in Neu-Karthago zum Marsche nach Italien, um, wie schon sein Vater geplant hatte, die Römer auf ihrem eigenen Grund und Boden anzugreifen. Er hoffte, die Italiker für sich gegen Rom zu gewinnen, und hatte schon die Zusage der Bvierund Jnsubrer in Oberitalien. Den schwierigen Landweg wählte er, weil kein Hafen der italischen Küste den karthagischen Schiffen zugänglich war. .In Spanien ließ er seinen Bruder Hasdrubal mit einem großen Heere zurück. Rasch unterwarf er das Land zwischen dem Ebro und den Pyre- 218 näen und zog mit seinem Heere, das aus Keltiberen, Libyern, numidischen v.chr. Reitern u. ct. bestand, über das Gebirge, im ganzen 50,000 Mann Fußvolk, 9000 Reiter und 37 Elephanten. In Rom hatte man beschlossen, den Kriegsschauplatz nach Afrika und Spanien zu verlegen. Der Consul Titus Sempronius Longus wollte mit 160 Kriegsschiffen von ©teilten aus nach Afrika übersetzen. Der andere Consul, Publius Cornelius Scipio, schiffte sich mit 24,000 Mann nach Spanien ein. Dieser vernahm, als er an der Rhone-Mündung landete, von dem glücklichen Marsche Hannibals und zog an dem Strome aufwärts. Doch Hannibal, im südlichen Frankreich angelangt, hatte die Rhone bereits überschritten. Scipio kehrte ans Meer zurück und schickte seinen Bruder Cnejus Cornelius Scipio mit einem Teile seines Heeres nach Spanien. Er selbst eilte nach Oberitalien, in dessen östlichem Teile noch ein römisches Heer gegen die aufständischen Kelten stand. Unterdessen zog Hannibal unaufhaltsam über die Alpen, wahrscheinlich den kleinen St. Bernhard. Es war dies eine der bewunderungswürdigsten und schwierigsten Kriegsunternehmungen, die je ausgeführt wurden. Nach der Überschreitung der Rhone führte Hannibal sein Heer an diesem Strome aufwärts und zog dann nach der oberen Jsere, wo er die erste Alpenkette, den Mont du Chat, überstieg. Diesen Paß hatten die kriegerischen Bergvölker besetzt, und auf dem steilen Wege, wo die Pferde glitten und stürzten, litten die Truppen unsäglich von den feindlichen Angriffen. Nur mit starken Verlusten gelangte Hannibal in die Ebene von Chambery. Nach einem Rasttage in dem anmutigen Thale marschirte Hannibal in dem breiten und reichen Grunde an der Jsere aufwärts bis zum kleinen St. Bernhard. Aber hier empfingen ihn wieder die feindlichen Angriffe der Alpenbewohner, welche ihm große Verluste zufügten, indem sie das Fußvolk auf den Bergabhängen verfolgten, von welchen sie Steine auf den Zug schleuderten. Mit Mühe gelangte man auf die Höhe, wo den Truppen beim Anblicke des absteigenden Pfades der Mut zurückkehrte. Aber aus dem steilen und schlüpfrigen Bergabhange, wo der frischgefallene Schnee (man war schon im September) das untenliegende Eis verdeckte, glitten und stürzten Menschen und Tiere in die Abgründe. Eine Wegstrecke von 200 Schritt Länge mußte sogar für die Pferde und Saumtiere erst gebahnt werden. In 15 Tagen hatte Hannibal die Alpen überschritten; 5 Monate - y? hatte er für den ganzen Zug von Neu-Karthago aus gebraucht. Aber er' ,..
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