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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 56

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dritte Periode. Von der Mitte des 11. bis gegen das Ende des 13. Jh. 56 ein Vorgang der auf den Vater den furchtbarsten Eindruck machte; Italien ging ihm ganz verloren. Urbans grofsartige Unternehmung gegen den Islam steigerte die Macht und das Ansehen des Papst- tums gewaltig. Aber in Deutschland gewann Heinrich die ver- lorene königliche Macht wieder. Als Schützer der unteren Stände und des städtischen Bürgertums befriedigte er das Friedensbedürf- nis dieser Volksschichten, sorgte mit Erfolg für die Durchführung von Gottes- und Landfrieden und setzte damit die Opposition matt. Noch eine schreckliche Erfahrung rnufste der Kaiser machen: 1105 empörte sich sein zweiter, zum Nachfolger be- stimmter Sohn Heinrich, brachte durch ruchlose Tücke den Vater in seine Gewalt und setzte ihn in Böckelheim bei Bingen, als- dann in Ingelheim gefangen. Die ihm zugefügte Schmach (Ver- lesung eines Sündenbekenntnisses) erwarb ihm in weiten Kreisen Sympathieen; da starb er angesichts des Ausbruches eines neuen Bürgerkrieges (1106); sein Leichnam wurde erst 1111 in geweihter Erde bestattet. Eine der begabtesten, grofsartigstenerscheinungen der deutschen Kaisergeschichte, unerreicht als Diplomat, ist Hein- rich Iv. zugleich die tragischte. 3. Das Ende des Investiturstreits im Wormser Konkordat (1122). Grofs geworden im Schatten der Kirche, war Heinrich V., nun zur Regierung gelangt, nicht gewillt von ihr abhängig zu sein. 1110 zog er nach Italien mit starkem Heere, vor dem jeder Widerstand erlahmte; Papst Paschalis Ii., idealistisch, gutmütig und durch den Zwang der Verhältnisse in seine Kampfstellung gedrängt, sah sich genötigt den an sich unsinnigen und von Hein- rich nur in pfiffiger Berechnung eingegangenen Vertrag zu schliefsen: die Kirche verzichtet auf alles Reichsgut und alle Re- galien, der König auf die Investitur (1111). Und als die Bischöfe, wie sich von selbst verstand, dagegen heftig widersprachen, er- klärte Heinrich den Papst für vertragbrüchig, nahm ihn gefangen und entliefs ihn erst, nachdem er auf die Investitur völlig ver- zichtet und ihn zum Kaiser gekrönt hatte. Darüber war die Gre- gorianische Partei entsetzt. Eine Synode zu Vienne unter dem Vorsitze des Erzbischofs Guido bannte Heinrich und zwang den
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