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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 77

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Überwältigung des Kaisertums durch das Papsttum. 77 bemächtigte sich Rufslands. Nun überschwemmten die Mongolen Ungarn und drangen durch Polen gegen Deutschland vor, schlu- gen 1241 Herzog Heinrich d. Fr. von Niederschlesien bei Lieg- nitz, gingen aber trotzdem nach Osten zurück. Ein allgemeines Konzil, das der Papst berufen wollte, vereitelte Friedrich. Da starb Gregor 1241. d) Letzte Phase des Kampfes Friedrichs n. mit dem Papsttum (1243 — 50). Nach langer Sedisvakanz wurde der genuesische Graf Sinibald Fiesco von Lavagna (Innocenz Iv.) gewählt. Die Verhandlungen mit ihm schienen anfangs zum Ziele führen zu wollen, scheiterten aber, als der Papst sich mit den Lombarden solidarisch erklärte. Da floh Innocenz nach Lyon, berief dorthin ein Konzil und belegte den Kaiser trotz der Verteidigung seiner Gesandten (Thaddäus von Suessa) wieder mit dem Banne (1245). Nun schärften sich die Gegensätze auf beiden Seiten zu fanatischer Wildheit. Der Papst liefs durch die Bettelmönche gegen Friedrich das Kreuz predigen; die ghibel- linischen Capitani (Ezzelino da Romano) wüteten furchtbar gegen die Guelfen. In Deutschland drang die päpstliche Politik durch. König Konrad behauptete sich mit Mühe gegen die Gegenkönige Heinrich Raspe, den Landgrafen von Thüringen, (f 1247) und Wilhelm von Holland. In Italien aber war Friedrich bis 1247 siegreich. Seitdem trafen ihn mehrere Schläge. Die Guelfen be- mächtigten sich der Stadt Parma; der Kaiser belagerte sie und erbaute in der Nähe eine hölzerne Stadt „Vittoria“. In seiner Abwesenheit überfielen und verbrannten diese die Parmesen und schlagen sein Heer (1248). Einem Vergiftungsversuche entging er (Petrus de Vinea, ob schuldig?). Aber 1249 überfielen die Bolognesen Enzio bei Fossalta und nahmen ihn gefangen (er starb 1272 in bolognesischem Kerker). Unter Vorbereitungen zu einem neuen großen Angriffe starb Friedrich im Dezbr. 1250. — Friedrich Ii. ist der geistig bedeutendste Kaiser des Mittelalters. Er verstand deutsch, lateinisch, italienisch, griechisch, arabisch, hatte hohes Interesse für die Dichtkunst und für naturwissenschaft- liche Studien (sein Buch „De arte venandi cum avibus“). Sein Umgang mit arabischen Gelehrten erzeugte in ihm eine für jene Zeit ungewöhnliche Unbefangenheit in religiösen Dingen; bezeichnend
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