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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 83

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Deutschland von 1273—1493. 83 i verlassene Bahn der staufischen Kaiserpolitik. Dem Rufe Dantes1 und der Ghibellinen folgend, ging er 1310 über die Alpen. Seit dem Falle der Staufer waren die Zustände Italiens trostlos ge- I worden. Weder die Anjous, deren Machtstellung durch die Los- s reifsung Siciliens („sicilische Yesper“ 1282, Sicilien an Manfreds Schwiegersohn Peter Iii. von Aragonien) geschwächt war, noch I das (seit 1309 in Avignon sitzende) Papsttum hatten Italien den Frieden zu geben vermocht. In allen Städten Ober- und Mittel- italiens wüteten Kämpfe der Parteien, deren Namen ihre alte Be- ! deutung längst verloren hatten, und machten die Kommunen für die Tyrannis immer reifer (in Mailand seit 1277 die Yisconti I herrschend). Heinrich erzwang sich wohl in Mailand und Rom die Krönung, vermochte aber nichts Bleibendes zu schaffen; er P starb 1313 zu Buonconvento (s. von Siena). Sein Unternehmen war ein idealistischer Irrtum. e) Ludwig der Bayer (1314 — 47) und Friedrich der | Schöne (1314—30). Nun strebten die Habsburger mit aller k Macht zur Krone zu gelangen. Da die luxemburgische Par- \ tei keine Aussicht hatte den jungen König Johann durchzu- bringen, wählte sie Herzog Ludwig von Oberbayern, der kurz zuvor (1313) die Österreicher bei Gammelsdorf (unweit der Isar) | geschlagen hatte, die habsburgische Albrechts I. Sohn Friedrich den Schönen (1314). Wieder wurde Deutschland durch einen Bürgerkrieg verwüstet. Ein Schlag für Österreich war die Nieder- lage, die die Schwyzer Friedrichs Bruder Leopold beim Mor- garten am Egerisee beibrachten (1315). 1322 siegte Ludwig bei Mühldorf am Inn und nahm Friedrich gefangen (er wurde nach Burg Trausnitz [Oberpfalz] gebracht). Da aber Ludwig durch seine Hausmachtpolitik — nach dem Aussterben der Askanier (1320) gab er seinem Sohne Ludwig Brandenburg (1323) —■ viele Fürsten mifstrauisch machte, gegen ihn auch Frankreich und Papst Johann Xxii. war (1324 wurde er von ihm gebannt), so suchte 1) Selbst ein Opfer der Parteikämpfe in Florenz (Bianchi und Neri), lernte Dante in der Verbannung den trostlosen Zustand Italiens kennen; Ret- tung sah er nur im Kaisertum. In der Schrift „De Monarchia libri Ul“ wie in der Divina Commedia betont er im Gegensätze zu der das Mittelalter beherr- schenden Auffassung das Recht des weltlichen Staates. 6*
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