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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 110

1893 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Vierte Periode. Vom Ende des 13. bis znm Ende des 15. Jh. war, zugestehen, eine Einrichtung die aber schon nach zwei Jahren wegen der Unfähigkeit der Stände ihre Stellung zu be- haupten aufhörte. Auch die zu Köln (1512) beschlossene Ein- teilung des Reiches in 10 Kreise (den österreichischen, bayrischen, schwäbischen, fränkischen, kur- oder niederrheinischen, oberrhei- nischen, burgundischen, niederrheinisch-westfälischen, niedersäch- sischen und obersächsischen) zur Handhabung des Landfriedens blieb zunächst auf dem Papier stehen. Das einzige Ergebnis der Reichsreform war das Reichskammergericht; die politischen Ver- hältnisse Deutschlands blieben in tiefer Gärung. b) Maximilians auswärtige Politik trug zum Teil daran die Schuld. Karl Viii. von Frankreich unternahm 1494 einen Angriff auf Italien, zunächst auf Neapel, wo eine aragonesische Seitenlinie regierte, und als dieser mifslang, — das Ergebnis war, dafs Neapel an Ferdinand d. Kath. kam, — richtete Karls Nachfolger Ludwig Xii. sein Auge auf Mailand, wo Lodovico Sforza (il Moro) unter kaiserlicher Oberlehnshoheit Herzog war, und eroberte es (1499). In dem weiteren Kriege, in den Maxi- milian, die Päpste (Julius Ii. und Leo X.), Venedig, Spanien, England verwickelt wurden und der Italien furchtbar verwüstete, verloren die Franzosen wieder das Land; aber 1515 siegte Franz I. (1515 — 47) von Frankreich in dem „Gigantenkampfe14 bei Ma- rignano (unweit Mailand) über die schweizer Söldner; damit war Mailand französisch. 5. Die geistigen Strömungen im deutschen Volke am Ausgange des 15. Jh. Das deutsche Volk war im 15. Jh. von einem leidenschaft- lichen religiösen Verlangen erfüllt, das, je weniger die Kirche imstande war es zu befriedigen, zu um so krankhafteren Erschei- nungen führte. Giebt einerseits die verhältnismäfsig große Ver- breitung der deutschen Bibel, vor allem aber die reiche kirch- liche Liebesthätigkeit gegen Arme und Kranke Zeugnis von dem im Volke vorhandenen frommen Sinne, so führte andrerseits die gesteigerte religiöse Phantasie sowohl zu wachsender Äufser- lichkeit des religiösen Lebens, die sich in der — Wirtschaft-
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