1900 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Gockisch, Paul, Seydlitz, Ernst von
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
A. Der Heimatort, 13
{von Privatschulen abgesehen), Kirchen, Krankenhäuser. Bahnhöfe u. s. w.
gehören der ganzen Stadt oder dem Staate; man nennt sie öffentliche
Gebäude. Sie unterscheiden sich gewöhnlich durch ihre Größe und oft
durch verzierte Bauart von andern Baulichkeiten. Manche davon sind mit
einem Turme geschmückt. Nenne andere öffentliche Gebäude!
Wem gehört unsere Schule? Überall besteht bei uns die Schulpflicht,
d. h. es muß jedes Kind vom vollendeten 6. bis zum vollendeten 14. Jahre
die Volksschule besuchen, wenn nicht durch geprüfte Lehrer oder Lehre-
rinnen für einen vollgültigen Ersatz gesorgt ist. Die segensreiche Folge
davon ist die, daß nur sehr wenige Kinder bei uns aufwachsen, die nicht
wenigstens lesen und schreiben können. Nenne Schulen, die du kennst! Gym-
nafien, Realschulen u. s. w. nennt man höhere Schulen. Im Gegensatz
hiervon heißen Volksschulen „niedere Schulen". Die Universität ist die
höchste Bildungsanstalt für junge Männer, die Prediger, Ärzte, Richter
oder Lehrer an höheren Schulen werden wollen.
4. Der Schulhof. Den Raum zwischen dem Schnlhause, der Turnhalle, den
Nebengebäuden und der Mauer (oder dem Zaun) nennt man den Schulhof. Wie
liegen (nach den Himmelsgegenden) die einzelnen Gebäude vom Schulhofe aus?
Miß die Länge und die Breite des Schulhofes. *) Soweit dieser zum
Turnen, zum Spielen oder zum Spazierengehen während der Pausen
benutzt wird, ist er mit Sand bestreut. Zuweilen ist er auch mit Steinen
oder mit einer schwarzen, pechartigen Masse, Asphalt genannt, gepflastert.
Bäume bilden einen Schmuck des Schulhofes und geben im Sommer
kühlenden Schatten. An welcher Seite befindet sich ein schmaler Streifen
fruchtbarer Erde? Womit ist dieser bepflanzt? Welche von diesen Pflanzen
sind dir bekannt? Ich will euch noch andere zeigen und nennen. Welche
andern kleinen Gartenanlagen gehören noch zu uuserm Schulhause?
Auf dem Schulhofe steht ein Brunnen. Dieser giebt Wasser zum
Trinken, Waschen, Kochen (und zum Begießen der Pflanzen). Am Brunnen
unterscheidet man das Bruuuen- oder Pumpenrohr, das in der Erde steckt,
und in das das Wasser hineinfließt, das Ausflußrohr und den Pumpen-
schwengel. Einen derartig eingerichteten Brunnen nenut man einen Pump-
bruuuen oder eine Pumpe. (Springbrunnen, Ziehbrunnen, Wasserleitung.)
Warum werden die Pflanzen begossen? Fruchtbarer Boden und Fench-
tigkeit sind zum Gedeihen der Pflanzen notwendig.
Das Schulhaus bildet mit seinen einzelnen Gebäuden und dem Schul-
Hofe das Schulgrundstück. Unser Schulgrundstück ist .... qm groß, davon
kommen auf den Schulhof .... qm.2)
Hieran reiht sich die Mitteilung dessen, was an Geschichtlichem von
dem Schulhause (Name, Gründung u. s. w.) zu erwähnen ist, und die Plan-
zeichnuug des Schulgrundstückes, mit der, wie in Fig. 4, bei der Zeichnung
des Lehrers unter Umständen ein Grundrißentwurf des Stockwerkes, in dem
das Schulzimmer liegt, verbunden werden kann.^)
1) Siehe Anmerkung 2, S. 11.
2) Das Quadratmeter wird veranschaulicht und die Art der Ausmessung gezeigt.
Der spatere Unterncht hat auf die in der Heimatkunde veranschaulichten Maße Bezug
zu nehmen.
3) Wesentlich einfacher und doch hinreichend deutlich wird die Grundrißzeichnung,
wenn Fenster, Thören und Wandstärke unberücksichtigt bleiben.