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1913 -
Gießen
: Roth
- Autor: Backes, Karl
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Regionen (OPAC): Kreis Groß-Gerau
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Eerichts-Siegel 1750.
Stadt-Siegel 1840.
Der Kreis Groß-Gerau.
Größe: 450c^km. Einwohner: 63000 (V5 davon evang.,' wenig Juden).
A. Lage des Ureises.
Der Kreis Groß-Gerau liegt in dem Winkel zwischen Main und Rhein.
(Er ist von Norden nach Süden 40 km lang, in seinem nördlichen Teile
25 km, im südlichen 15 km breit. Sein Gebiet gehört zur Oberrheinischen
Tiesebene. Nur 30 m beträgt der Höhenunterschied zwischen der höchsten
Stelle und dem Spiegel des Rheines. Abgesehen von einer geringen
Bodenschwellung, die von Darmstadt und Langen nordwestlich nach dem
Maine bei Kelsterbach hinzieht, bildet der Kreis eine nach dem Rheine sanft
geneigte Ebene. Im Norden zwischen Groß-Gerau und dem Maine und
mi Süden bei Gernsheim weist sie ausgedehnte Flugsanddünen auf, die mit
Nadel- und Laubwaldungen bepflanzt sind. Den südlichen Teil bildet
fruchtbares Ackerland, das Ried.*) Zahlreiche tiefer gelegene Schleifen
im Gelände mit deutlichen Böschungen von 1/2 m bis Iv2 m höhe, am
Rande mit Erlen und Weiden bewachsen, bilden unverkennbare Spuren
früherer Wasserläufe. Ein alter Neckarlauf ging in mehreren Schlingen
durch das Gebiet des Kreises, erreichte bei Nauheim seine nördlichste Stelle
und wandte sich dann westlich bis zur Mündung bei Trebur, fluch der
Main bog, bevor der Durchstich zwischen Bischofsheim und Hochheim
erfolgte, oberhalb Rüsselsheim nach Süden ab, teilte sich in mehrere
flrme, am Verlauf der Viesen erkennbar, und vereinigte sich mit der
Neckarmündung. Die alten Rheinarme nahmen ein ansehnliches Gebiet
ein, das jetzt mit Wald bedeckt ist oder aus fruchtbarem Wiesen- und
Ackerland besteht. Bei Trebur lag das rechte Rheinufer 3/t Stunden
östlich von dem heutigen Gestade. So erkennen wir in dem nordwestlichen
Gebiete des Kreises ein ehemals weit ausgedehntes Flußdelta von Rhein,
Main und Neckar, heute noch schneiden hier verschiedene Rheinarme mehr
') Nied (Riet) — mooriger Landstrich; Bruch.
Heimatkunde Nr. C. .