Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Kreis Groß-Gerau - S. 17

1913 - Gießen : Roth
Kreis Grotz-Gerau. 17 roenig stromaufwärts der Überfahrtsstelle mußte Graf Zeppelin im August 1908 bei seiner ersten großen Fernfahrt eine Landung vornehmen. Zur Erinnerung an dieses denkwürdige Ereignis ließ der hessische Staat unweit der Landestelle ein Erinnerungszeichen, den Seppelinstein. errichten. 5. Westlich von Groß-Gerau liegt in fruchtbarer Ebene Trebur am Schwarzbach. Dieser soll ehemals hier viel wasserreicher gewesen sein, so daß Frachtkähne von Trebur zum Markte nach Mainz fuhren. Schon von ferne erblickt man das neue, vornehm ausgestattete, langgestreckte Schulhaus am Nordende des Vorfes, in dessen Mittelpunkt ein schmuckes Rathaus auf- fällt. Jetzt ist Trebur eine einfache, aber wohlhabende Gemeinde, deren Bewohner (2200 Einwohner, darunter 80 Katholiken) zur Hälfte dem ertragreichen Äckerbau sich widmen, zur anderen Hälfte bei der Bahn und in den Fabriken ihren Erwerb finden. Die alte Königspfalz zu Trebur aber spielte in der Geschichte eine große Rolle. Leider ist von dem Bauwerk keine Spur mehr zu finden. Die Steine wurden zu anderen Lauten ver- wandt, Säulen sollen nach Oppenheim gekommen sein, auch die Angabe, daß der Palast an der Stelle der heutigen Kirche gestanden, ist nicht er- wiesen. Ausgedehnte Gemeindewaldungen bei Langen und Nauheim bilden Überreste aus alter, glanzvoller Zeit und bringen deft Grtsbürgern guten Ertrag in Gestalt der Gemeindenutzungen (filmende). Die Blütezeit Treburs fällt in die Regierungszeit der Karolinger, der sächsischen und der fränkischen Kaiser (800—1100 n. Ehr.). Selten aber ist einer dieser Herrscher des Vergnügens halber nach Trebur gekommen, hier begann Ludwig der Fromme den Kampf mit seinen drei älteren Söhnen, der zur Schlacht auf dem Rotfelde bei Kolmar führte (833), das seitdem Lügenfeld heißt; hier wurde Karl der Dicke abgesetzt und Arnulf von Kärnthen gewählt, der auch eine Kirchenversammlung und einen Reichstag in Trebur abhielt. Ludwig das Kind, Konrad I., Heinrich I., die drei (Dttonen, Heinrich Ii. ver- weilten öfter in der Königspfalz; Konrad Ii. und Heinrich Iii. kamen wieder- holt dorthin, und das Schicksal Heinrichs Iv. ist aufs engste mit Trebur ver- knüpft. Als junger König mußte er hier Adalbert von Bremen entlassen,' hier feierte er gezwungen mit Berta von Susa jenes hochzeitsfest, von dem er heimlich entwich, hier wurde schließlich 1076 seine Absetzung beschlossen, die nur infolge des Ganges nach Eanossa nicht zur Ausführung kam. Der Reichstag von 1119, auf dem Heinrich V. mit den Fürsten wegen des über ihn verhängten Bannes verhandelte, beschloß die Berühmtheit Treburs. Schon im 16. Jahrhundert waren kaum noch Trümmer der Kömgspfalz vorhanden. — Westlich von Trebur liegen am Rheine die Gutshöfe Hohenau, Treburer Oberau und Treburer Unterau mit ausgedehnten Wiesen- und Obstanlagen. — Astheim im Nordwesten von Trebur hat 850 katholische Bewohner. Die Gemarkungen dieser und der südwärts bis Heimatkunde Nr. 6. 0
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer