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1. Kreis Groß-Gerau - S. 18

1913 - Gießen : Roth
18 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 6. Erfelden nach dem Rheine hin gelegenen Gemeinden waren Überschwem- mungen ausgesetzt, wenn ein hochstand des Rheines die Schließung der Schwarzbachschleuse erforderlich machte und das Edasser dieses Baches dann über die Ufer trat. Jetzt befördert in diesem Falle ein Pumpwerk das Wasser über den Damm in den Rhein. Die Bewohner von flstheim pflegen mit Erfolg in den letzten Jahren in großem Maßstabe den Anbau von Gurken. 6. Im Gegensatz zu dem fruchtbaren Humus bei Trebur ist der Boden in Nauheim (1750 Einwohner, evangelisch) und llönigstädten (1100 evangelische Einwohner) großenteils dem Getreidebau wenig günstig. Um so eifriger haben sich die Bewohner, wie auch in Groß-Gerau und Klein- Gerau, dem Nnbau von Spargeln und Gbst zugewandt. In der nahen Konservenfabrik und den benachbarten Großstädten finden diese leicht lohnenden Absatz. In Nauheim besteht eine Kunststeinfabrik, und in einem 5ägewerk wird Nutzholz aus den Waldungen der Umgebung durch Ma- schinen zugeschnitten und verarbeitet. Königstädten liefert treffliches Gbst. Viel Kraut wird von hier über den Main ins ,,blaue Ländchen" verkauft. Nauheim und Königstädten waren ehemals isenburgische Be- sitzungen. Km 11. Oktober 1799 mußte Nauheim in den Nevolutions- kriegen eine Plünderung durch die Franzosen erleiden. 7. Wo die Bahnlinie Frankfurt—mannheim in das hessische Gebiet eintritt, steht unfern der Haltestelle Mitteldick der Vierherrnstein. hier stießen Kurmainzische, frankfurtische, isenburgische und hessische Landes- teile zusammen. In letzteren wurde ums Jahr 1700 die Gemeinde Wall- dorf von eingewanderten Waldensern mit Erlaubnis des Landgrafen Ernst Ludwig gegründet. Wenige Familien ließen sich nieder,' 1715 waren es deren nur 15. Nicht jede hatte ein eigenes Haus. Dem reformierten Glauben ist man in Walldorf bis auf den heutigen Tag treu geblieben. Zahlreiche Namen weisen auf die französische Herkunft der Bewohner hin, aber französische Sprache und französische Sitte sind verschwunden. Die Einziehenden waren arm,' der Platz für Haus, hosreite und Garten wurde jedem als Geschenk überwiesen, das Gelände ihnen aus Gnaden frei von allen Schulden und Lasten übergeben, und eine Steuerfreiheit von 16 Jahren wurde gewährt. Aber das sandige Feld war wenig ergiebig, und das Fehlen eines ertragreichen Waldbesitzes machte sich fühlbar. Zur Entwicklung eines wohlhabenden Bauernstandes war keine Gelegenheit geboten, und so blieb Walldorf klein und unscheinbar, fast nur eine lange Straße mit niederen Häusern, bis die Eisenbahn ihm die Verbindung nach Frankfurt a. M. brachte. Jetzt hat der rasch wachsende (Drt 2500 Einwohner, darunter etwa 130 Katholiken. Sie sind in der mannig- faltigsten Weise in Frankfurt a. M. erwerbstätig, teilweise im Winter
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