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1. Kreis Büdingen - S. 23

1914 - Gießen : Roth
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn. 23 haus anlehnte, sind noch geringe Spuren erkennbar. In der ,,5lltstadt" steht das mit hohem Staffelgiebel gezierte Rathaus, welches im Jahre 1458 unter Diether I. errichtet und in den Jahren l909 und 1910 einem Umbau unter- zogen wurde. Die ehemalige Kaufhalle im untersten Stockwerke ist jetzt zu einem Festsaale hergerichtet. Die am Schloßplatz stehende Marienkirche (Stadtkirche) entstammt in ihren hauptteilen der Mitte des 15. Jahrhan- derts, 1601 wurden die Räume für die neugegründete Lateinschule ange- baut. Sehenswerte Bauwerke stehen auch in der 5chlohgasse. Das jetzige Amtsgerichtsgebäude mit seinem Turme wurde 1770 als lutherische Xirche errichtet und diente von 1829—1879 als Gymnasialgebäude. Das be- merkenswerteste Gebäude von Büdingen ist jedoch das fürstliche Scfyloft, eine alte Wasserburg, bestehend aus vor- und Hauptburg, welche in ihren ein- zelnen Teilen den verschiedensten Jahrhunderten entstammen. Zu den ältesten Bauten des Schlosses gehört der 35m hohe Bergfried, ebenso der anstoßende palas und die Vurgkapelle. Das romanische portal an der Kapelle gehört der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts an. Das Hauptportal im inneren Schloß- Hof mit dem Treppenbau entstand um 1670. Einen Besuch verdient der gemalte Saal im Schloß, dessen Wände mit Bildern aus der ysenburgischen Geschichte geschmückt sind. 5ln das Schloß schließt sich der Hain an, ein großer Garten mit hübschen Baumgruppen und Laubgängen, vor dem Obertore, von welchem noch Teile vorhanden sind, steht das alte Bandhaus, nebenan die fürstliche Rentkammer und die Villa des Prinzen Klfred zu Isenburg- Büdingen. Innerhalb der Stadtmauer lehnt sich ein schloßähnliches Gebäude an das (Dbertor an, der Oberhos, welcher im Jahre 1569 durch den Grafen Georg von Isenburg erbaut wurde. Gegenwärtig dient er der Fürstin- Mutter als Witwensitz. Huf der Nordseite der Stadt, ,,am Gebück", stehen an der Stadtmauer noch mehrere mächtige Türme. Der am Eck trägt die Inschrifti „Gott gnad' der Zeel!" Sie soll bei der Erbauung des Turmes von den Gesellen eingemeißelt worden sein, weil ein Mitarbeiter bei einer fluchwürdigen Tat von hier in die Tiefe gestürzt wäre und seinen Tod ge- funden hätte. Der zweitletzte Turm ist der schon genannte Hexenturm. Einige Inschriften, womit die inneren Wände des Turmes von den Gefangenen bekritzelt wurden, erinnern uns noch heute an die barbarischen Zeiten des Mittelalters, in welchen hier so viele unschuldige Opfer schmachten mußten. 5ln der Stelle des Gasthofs ,,zum Stern" war der Büdinger Gerichts- platz, hier kamen unter einer Linde die freien Männer des Gerichts zu- sammen, um unter dem Vorsitze des Amtmannes Recht zu sprechen. 1495 wurde das Gericht in die Stadt auf das Rathaus verlegt. vom (Dbertor zieht die Hammerstraße das Seemental aufwärts,' an ihr liegen, an den Bergeshang angelehnt, eine Knzahl hübscher Villen. Recht lohnend ist ein Besuch der Sandsteinbrüche, deren Erzeugnisse als Schleif-
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