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1. Kreis Friedberg - S. 15

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 15 lein Hausen (100 Einwohner), das sich an den 486 m hohen Hausberg anlehnt. Ihn ersteigt man aus anfangs (bis zur kleinen Siedelung Oes) steilem, dann bequemem Wege, wobei man drei Ringwälle — wohl keltische Befestigungswerke, die aber gewiß auch von Germanen als verteidigungs- statten benutzt wurden — durchschneidet. Geht man von hier am Brüler Berg herum, so gelangt man in das liebliche Isseltal, das uns nach Herr- licher Waldwanderung zu dem Dörflein ls!iinster( 217 Einw.) leitet, vor dem sich ein Hügel, der ,,Philippsecker Berg", erhebt, der früher mit einem Jagdschloß des Butzbacher Landgrafen geschmückt war. Schreitet man von dem eben genannten, reinlichen Pfarrdorf nach Westen, so kommt man bald an eine Weggabelung (Waldhaus: Hubertus). — Die eine Straße führt nach dem Gebirgsdörfchen Bodenrod (140 Einwohner), die andere nach Maibach (180 Einwohner). Beide sind umgrenzt von grünem Forst, in welchem Reh- und Hochwild geschützte Bezirke gefunden haben. Es ist eine Herzenslust, in den prächtigen Wäldern bald durch eine baumdurchzogene Schlucht, bald am murmelnden Bächlein und bald an steiler Felsgruppe vorbei wandern zu können, von der ,,Hessel" bei Bodenrod schaut man 'über Waldungen, Dörfer, Felder nach den Taunus- bergen Feldberg, Kltkönig "usw. Geht man von Münster in südlicher Richtung, so gelangt man durch eine waldige, hügelige Landschaft nach dem Dörfchen Ziegenberg an der Ufa, das zu dem größeren, wegen seines vorzüglichen (Dbstes bekannten Pfarrdorfe Langenhain (540 Einwohner) gehört. Uber Ziegenberg thront das wiederhergestellte, gegen Mitte des 18. Jahrhunderts von „Wilhelm Ehristoph Diede zum Fürstenstein" erbaute Schloß. Einst beherbergte es den deutschen Dichterkönig 'Goethe, der dem Besitzer bei Knlage des Parkes mit Rat und Tat an die Hand ging. Im Iahire 1780 besuchten Goethe und sein Herzog Karl Kugust das Schloß, und 1782 sandte Goethe eine kunstvolle Blechvase nach Ziegenberg, die heute noch gezeigt wird. Huf der ,,Weimarwiese" prangt die am 18. 10. 1814 gepflanzte Eiche, zu deren Weihe E. Itc,. Arndt eine erhebende Dichtung spendete. — Der unten runde Kirchturm zu Langenhain war wohl ehemals eine Befestigungsanlage. 5ln Langenhain und dem nördlich davon gelegenen Fauerbach vor der höhe (560 Einwohner) zieht der römische Limes vorüber. Unweit von diesen Ortschaften wurde 1893 von hofrat Uofler ein römisches Kastell bloßgelegt. — Fauerbach, das von einem Bach (der Fauer) durchflössen wird, ist ein wohlhabender, mit schmucken hofreiten ausgestatteter Ort, der wie Langenhain schöne Schulhäuser besitzt. Die ehrwürdige hübsche Landtracht ist auch hier sehr im Rückgang begriffen. Fleiß, Spar- samkeit, warmer Heimat- und Vaterlandsliebe begegnet man wie viel- fach in der Wetterau besonders auck hier in der Gegend. — von
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