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1. Kreis Friedberg - S. 17

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 17 giebige Sandgruben und Steinbrüche befinden, ist nicht überall so fruchtbar, daß sie sämtlichebewohner ernähren könnte. vielemänner suchen undfinden lohnende Beschäftigung auf Arbeitsstätten von Lutzbach oder Frankfurt a. M. Die Landtracht, die uns Eduard Duller im Jahre 1844 noch begeistert beschreibt, wird nur noch bei älteren Frauen gefunden. b) Zwischen Ufa und Rosbach. Dieser zweite, durch die natürlichen Verhältnisse geschaffene Teil des Kreises lehnt sich an den südlich von der Usa hinziehenden Taunusausläufer an, der seinen Grundstock in der gewöhnlich ,,Winterstein" genannten Er- Hebung hat. Genau genommen sind es drei Huppert, die von Südwesten nach Nordosten hintereinander stehen, nämlich Kühkopf (506 m), Stein- kops (448m) und Winterstein (491m). Des letzteren Gipfel trägt einefelsen- gruppe, von der man einen prächtigen Blick in die umliegenden Taunus- gebiete, die Wetterau bis zu den höhen des Vogelsberges genießt. Das Ge- stein, das hier auftritt, ist meist schiefriger (Auarz. Nach Nordosten zu senkt sich der Winterstein, um im Johannisberg bei Bad-Nauheim wieder etwas anzusteigen. Eine Anzahl kleiner Bäche eilt nach Westen zur Usa, die unter- halb Fauerbach b. Fr. sich in die Wetter ergießt oder zu dieser selbst oder zur Nidda. — vom Nande der Berge nach Westen zu dehnt sich ein frucht- bares Getreide- und (Dbstland aus. Die Kirschenhaine von Nosbach und Ockstadt sind berühmt, und am Kbhange des Johannisberges war bis vor wenigen Jahren eine Weinberganlage. — Hn der Ufa, die durch die am Wetterufer stehenden Erhebungen zum südöstlichen Laufe durch ebeneres, kaum 100 m hohes Gelände gezwungen wird, liegen die prächtigen Städte Friedberg und Bad-Nauheim. — Friedberg i. W. Ganz besonders schön erscheint Hriedberg*) (11000 Einwohner), die Kreisstadt, wenn man von zuletztgenanntem Badeorte kommt und sich ihr, zunächst der Burg, naht. Huf den Basaltfelsen des Burgberges ist sie gelegen. Der runde, viererkerige, mit spitzigem Dache gezierte Kdolfsturm überragt die Nlauern und Gebäude. Wir betreten sie vom Nordtore aus, dem wir uns auf einem sanft ansteigenden Wege nähern. Unser Blick fällt beim hinaufschreiten in die Vertiefung des einstigen Burggrabens. Die mächtigen Tore sind weit geöffnet, und kein Pförtner heischt von uns eine Gabe. Es grüßen uns links die Anlagen des Schloßparks und rechts das mit ummauertem Hofe umgebene Schütz'sche Haus, ein einstiges Burg- mannenhaus, das heute eine zahlreiche Bewohnerschaft aufgenommen hat- *; Siefye auch: Dreher: Friedberg in der Weiterem einst und jetzt. (1913 bei (E. Vindernagel-Friedberg.) — fldami): Kunstdenkmäler im Kreise Friedberq 1895. — Heimatkunde Nr. 11. 2
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