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1. Kreis Worms - S. 27

1914 - Gießen : Roth
Kreis Worms, bearbeitet von Adolf Trieb. 27 5lus der alten, stillen Nibelungenstadt hat sich in neuerer Zeit eine be- deutende Fabrikstadt entwickelt, deren Bewohner sich mit der Bereitung von Bier, mit der Herstellung von Konserven, Möbeln, Kleiderstoffen, wolle, Teer. Schiefertafeln, Lehrmitteln und Tonwaren beschäftigen. Tau- send fleißige Hände regen sich da vor allem draußen am Rheine in der Maschinen-, in der Zchultafel- und Lehrmittelfabrik, in den drei Getreide- mühlen, die zu den größten Deutschlands gehören, und noch in manchen anderen großen Werkstätten. Welche Menge von Waren wird da täglich erzeugt und zum Versand gebracht, wie viele Krbeitsstoffe werden da ein- geführt! 5o hat sich hier nach und nach ein bedeutender Handel entwickelt, der auch in jeder Beziehung gefördert wird' denn in einem geräumigen Handelshafen können Schiffe bequem ein- und ausfahren und in einem stattlichen Lagerhaus viele Waren aufgespeichert werden. Weltbekannt und am bedeutendsten sind aber die Lederwerke des $ra- Herrn heyl zu Herrnsheim. Etwa 5000 Arbeiter und Beamte, unter denen sich viele Bewohner der Umgegend befinden, werden hier jahrein, jähr- aus beschäftigt. Kndere Lederfabriken, die noch entstanden, sind bis auf eine einzige, die von Dörr und Reinhardt, sämtlich wieder eingegangen. Nicht nur mit Fabrikerzeugnissen, sondern auch mit Wein, der in vor- züglicher Güte besonders in der Umgebung der Liebfrauenkirche wächst, wird schon seit mehreren hundert Iahren ein bedeutender Handel getrieben. Wormser Weine, wie z. B. Liebfrauenmilch, sind in ganz Deutschland und noch weit über die Grenzen unseres Vaterlandes hinaus bekannt. ,,„Liebfrauenmilch", den Lebenstropfen, den trink, es ist der beste Wein! Du fühlst dein herz gleich höher klopfen und fröhlich, selig wirst du sein! Dann rufst du laut: Kommt, enge herzen, kommt alle, die ihr schwach und krank! Befrei'n wird euch von 5org und Schmerzen „Liebfrauenmilch", der Göttertrank." (Wilh. Graf) Der ausgedehnte Handel und Verkehr wird außer der Schiffahrt durch die Eisenbahnen vermittelt. Worms hat neben dem Hauptbahnhof, der 1902 vollständig umgebaut und bedeutend erweitert wurde, noch zwei halte- stellen, eine am Rhein und eine in der Zpeyerer Ztraße. Folgende Bahnen münden am Hauptbahnhofe ein: Die Hauptbahn Mainz—worms—lud- wigshafen, ferner die Bahnen Mannheim—lampertheim—worms, Bens- heim—worms, Heppenheim—lorsch—worms, Darmstadt—worms, Frank- furt a. M.—Worms. Die vier letzteren kommen von der rechten Leite des Rheines und überschreiten ihn auf der neuen Eisenbahnbrücke. Außerdem gehen von hier noch aus: Die Bahnstrecken Worms Dffstein—grünstadt,
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