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1. Schulgeographie des Königreiches Sachsen - S. 105

1906 - Leipzig : Dürr
Das Elbsandsteingebirge. 105 3. Historisches. Pirna war einst größer als Dresden, es hatte das wichtige Niederlags- oder Stapelrecht für alle durchkommenden Waren 200 Jahre eher als jenes. Es gehörte aber mehr als 100 Jahre zu Böhmen, denn durch die Lage am Anfangspunkte der beiden um das Gebirge führenden Randstraßen hatte es eine immerhin günstige Verbindung mit Böhmen. Diese Lage an zwei Straßen gereichte ihm aber in vielen Kriegen zum Verderben, von den Hussiten an bis aus Napoleon. Der einst die Stadtburg, heute eine Irrenanstalt tragende Sonnenstein konnte die Einnahme der Stadt niemals verhindern. Gegen den Schwedengeneral Baner verteidigten sich die Bürger 8 Tage lang, und das mußten sie hernach schwer büßen: Hunderte wurden auf Gassen, in Häusern und Kirchen niedergehauen; viele sollte der Schwedische Trunk zum Verraten ihres Geldversteckes zwingen; als ein sächsisches Heer die Stadt den Schweden wieder nehmen wollten, mußten die Bürger auf die Mauern und sich den Kugeln ihrer Landsleute aussetzen. Als die Peiniger abzogen, war die Hälfte der Einwohner tot, alles Vieh und alles sonstige Wertvolle geraubt, und zahlreiche Häuser lagen in Asche. Das war das „Pirnaische Elend". Stadt und Festung Königstein. Die Stadt liegt auf einer so niedrigen Anschwemmungsebene, so daß die Eisenbahn aus einem langen Damme zwischen Strom und Stad^dahinsährt; zahlreiche Brückenbogen des Dammes halten aber den Zugang der Stadt zum User offen. 1. Günstige Lage der Festung. Wie alle „Steine" bietet der König- stein durch seinen Steilabfall, der später durch Glätten der Wände und Zumauern der Spalten noch verbessert wurde, eine hohe Sicherheit; dazu kommt noch seine geräumige Plattform, die ihn zur Befestigung geeignet machte. Da er unmittel- bar an der Elbe und an der Mündung der Biela liegt, so konnte von ihm aus das Elbtal, der Strom und der Ein- und Ausgang des Bielatales völlig gesperrt werden. So hat denn der Königstein immer zwei Zwecke erfüllen müssen, er mußte als Sperrfestung und als Zufluchisftätte dienen. 2. Geschichtliches. Befestigungen sind aus dem Königsteine bald nach der Eroberung des Landes durch die Deutschen angelegt worden. Später aber kam er in den Besitz des böhmischen Königs Wenzel, was ihm den Namen „König- stein" eintrug. Dann waren die Meißnischen Fürsten seine Herren, von denen der Luthergegner Georg der Bärtige ein Kloster auf ihm einrichtete und mit Oybiner Mönchen besetzte; diese flohen aber bald und wurden evangelisch. Da- nach wurde der Berg aufs neue und stärker befestigt; Keller und Kasematten (bombenfeste Gewölbe) wurden in den Sandstein gesprengt und der ca. 150 in ttefe Brunnen (vgl, oben S. 99) gebohrt. Erobert ist der Königstein niemals worden, er hat aber auch niemals eine ernstliche Belagerung erfahren und würde einer solchen gegenwärtig nicht widerstehen tonnen. Übrigens ist sem Wert cus Sperrfeste zmchen"sachsen und Böhmen nur genng, da er wohl dte Sästsfäffrt und die Elbbahn sperren, aber die Benützung der vielen andern Straßen und Bahnen zwischen Sachsen und Böhmen natürlich nicht hindern kann. Als Zu- fluchtsstätte, als sog. „Fliehburg", hat er hauptsächlich für sächsische Fürsten und Dresdner Archive und Schätze des Grünen Gewölbes (der Schatzkammer des Königl. Schlosses) in Kriegszeiten gedient. Außerdem ist er, wie das Schloß Stolpen und Hohnstein lange Zeit Staatsgesängnis gewesen, in dem z. B. der Kanzler Krell und der Sekretär Menzel weilten, aber auch der Erfinder Böttger eine Zeitlang untergebracht wurde, um seine Erfindung nicht verraten zu können. Schandau. Die Stadt licflt auf einem Anschwemmungsboden der Kirnitzsch und zieht sich an der Elbe hin und tief ins Seitental hinein;
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