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1. Schulgeographie des Königreiches Sachsen - S. 121

1906 - Leipzig : Dürr
Das Lausitzer Bergland. 121 neues Heideland unter den Pflug. Der Acker läßt sich allerdings sehr leicht be- arbeiten, bei trockener und nasser Witterung. Das war jedenfalls auch der Grunds warum bttt dem Walde sonst ans dem Wege gehenden Sorben mit ihrem flachen Holzpfluge doch Heideland urbar gemacht habeu. Aber es gibt noch ge- waltige Reviere ohne jedes Hans, zwischen Dresden und Radeberg liegt kein einziges Dorf. An Wegen ist in der Heide kein Mangel, denn das Land ist ziemlich eben und von geringem Werte, und der Wald ist überall licht; aber sie sind grundlos, der Fnß sinkt ties ein, im Sommer ist der Sand glühend heiß, selten kommt ein Wagen oder ein Fußgänger daher, die Ortschaften sind ja auch sehr dünn gesät. Sandgruben gibt es natürlich genug; Stuben-, Streu-, Scheuer- und Bausand "gibt^es überall in Masse, aber es fehlen die großen Städte, die ihn brauchen. Der feine Quarzsand hat mit die Veranlassung ge- geben, daß in und an der Heide zahlreiche Glashütten angelegt worden sind; Radeberg ist der Hauptsitz der sächsischen Glasfabrikation; besonders gesucht ist der Quarzsand der Königsbrücker Gegend^H^»^). Aas Wasser im Lausitzer Wergtande. 1. Flußrichtung. Talform. Quellenberge, a) Die Hauptrichtung der Flüsse ist, der allgemeinen Abdachung zufolge, nördlich. Da aber / das Bergland keinen Gebirgskamm wie das Erzgebirge und das Zittauer Gebirge hat, sondern lauter Einzelberge trägt, so bewegen sich die Flüsse innerhalb des Berglandes mit großer Freiheit hin und her und lauseu oft nach allen Richtungen auseinander. Die Spree fließt sogar mitten durch das ganze Bergland hindurch. Eine scharfe Wasserscheide bildet es also gar nicht. b) Die Lausitzer Flüsse haben breite Täler; selten fließen sie %, zwischen steilen Wänden dahin wie die Flüsse des Mittelsächsischen Berg- landes oder gar der Sächsischen Schweiz. Nur die Neiße hat mittel- sächsischen Charakter. Sie hat zwischen Hirschfelde (unterhalb Zittau) und Ostritz einen breiten Felsriegel durchgenagt und eine romantische Felsschlucht geschaffen, in der nicht einmal eine Straße Platz gefunden hat. Dann tretety hk hohen Talwände weiter vom Flusse zurück und geben einer breiten Flußaue Raum, die von der Neiße in vielen „Mäandern" durchzogen und bei Hochwasser stets in einen See ver- wandelt wird. (Über die Verkehrsbedeutung des Neißetales s. S. 124.) c) Die drei wichtigsten Quellenberge sind der Kottmar, der J Sibyllenstein und der Battenberg^ Auf dem Kottmar, einem breit von allen Seiten her aus Tälern aufsteigenden Klingsteinberge hat die Spree eine ihrer beiden Quellen, die andere bestndet sich bei Neugersdorf, dem größten Fabrikdorfe der Laufitz. Es besteht hier eiu alter Streit, welche Quelle die Ehre genießen soll, für den wahren Ursprung des Deutsch- lands Hauptstadt durchströmenden Flusses zu gelten. Selbst der Um- stand, daß Friedrich der Große einst 50 Taler zu einem Spreehäuschen über der Nengersdorser Quelle spendete, welches aber nicht mehr vor-
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