Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 55

1910 - Hannover : Helwing
geschrieben. Erst durch die Schristen Dr. M. Luthers, der ja in Mitteldeutschland lebte, ward das Hochdeutsche auch in dem nördlichen Deutschland nach und nach zuerst die Schriftsprache und dann auch die Umgangssprache der höheren Stände. In unserer Provinz wird noch heute sast überall in den Dörfern bis nahe an die Südgrenze der Provinz plattdeutsch gesprochen. Die Provinz Hannover als Staatswesen. Entstehung des Staatswesens. Unter großen Anstrengungen beugte Karl d. Gr. das Volk der Sachsen unter das Kreuz. Ein Jahr- hundert später regte sich schon das Sachsenvolk, um das Christentum auch jenseits der Elbe bei den Wenden zur Anerkennung zu bringen. Kaiser Otto d. Gr. setzte dann die beiden gefürchteten Slavenbezwinger, Gero und Hermann Billnng, als Markgrafen an der Elbe ein und im Jahre 950 ernannte er Hermann Billnng zum Herzog vou Sachsen. Als das Geschlecht der Billunger 1106 ansstarb, erbte Lothar von Supp- lingenbnrg die Herzogswürde. Lothar, der 1125 anch Kaiser wnrde, hatte nur eine Tochter, die er dem Herzog Heinrich dem Stolzen von Bayern vermählte. Durch diesen Heinrich den Stolzen, den Vater Heinrichs des Löwen, kommt das Geschlecht der Welsen nach Sachsen. Heinrich der Löwe (geb. 1128, gest. 1195), nach seines Vaters frühem Tode Erbe der Herzogtümer Bayern und Sachsen, war unter Kaiser Barbarossa der mächtigste Mann im Reiche. Er hatte zu seiuen Herzogtümern noch Eigenbesitze (Allode) in Schwaben und Oberitalien und eroberte daun auch das Slavenland von der Eider bis zur Peene, Doch wir wissen, daß den stolzen und tüchtigen Mann das Geschick ereilte; der einstige Freund Barbarossas wurde 1180 geächtet und seiner Länder für verlustig erklärt, weil er sich geweigert hatte, dem Kaiser in Italien beizustehen. Westfalen kam an das Erzbistum Köln; das Land zwischen der Weser und der unteren Elbe nahmen viele geistliche und weltliche Fürsten und Herreu eiu, die selbständig ohne Herzog regierten, und das östliche Stück an der mittleren Elbe und Saale erhielt ein Sohn Albrechts des Bären als Herzogtum. Dieser kleine Teil, das nördliche Stück der heutigen Provinz Sachsen, wurde jetzt das Herzogtum Sachsen geuannt. Der Kaiser ließ Heinrich dem Löwen aber seine Erbgüter, als er versprach, in die Verbannung zu seinem Schwiegervater nach England zu gehen. Heinrich kehrte aber bald wieder zurück, gewann einen Teil seiner Länder wieder und sührte den Kampf bis 1194 fort. Sein Sohn Otto wurde sogar der Gegenkönig der^Stansen; doch brachte die Krone ihm keinen Segen. Als Otto Vi. 1218 aus der Harzburg starb, ver- schwaud mit ihm das Welsenhans aus der Reihe der großen Reichssürsten. Otto das Kind, der Enkel Heinrichs des Löwen, war ein reicher Privatmann geworden, dessen Allodialbesitznngen allerdings von der Werra hinab bis zur Elbe bei Harburg reichten. Unter ihm begannen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer