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1. Neue Landeskunde von Württemberg - S. 6

1910 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 6 - Gesteinen der Erde, aus Gneis und Granit, durch welche sich im badischen Schwarzwald noch da und dort Porphyrgipfel drängen. Einst überlagerte den Granit und Gneis (das „Grundgebirge") eine Decke aus Buntsandstein. Weil der südliche Teil des Gebirges höher ist, ist dort der Buntsandstein durch das Wasser längst abgewaschen und durch die Flüsse fortgeführt worden, so daß dort überall Granit und Gneis zntage treten. Im ganzen nördlichen und östlichen Schwarzwald aber ist die Buntsandsteindecke noch erhalten. Wie ein Mantel ist dort der Buntsandstein über das Gruudgebirge gebreitet. Nur iu deu Täleru der Enz, Murg und Kinzig hat das Wasser die Buntsandsteindecke zerrissen, so daß dort Granit und Gneis sichtbar werden. Am Ostsaum des Gebirges schließt sich au den Buntsandstein der Muschelkalk au. Seiue größte £>öhe hat der Schwarzwald im Süden. Da thront der König des Gebirges, der 1495 m hohe Feldberg. Sein Gipfel bildet eine weit ausgedehnte Hochfläche, ein „Feld", und ragt über die Waldregion hinaus. Borstengras, und allerlei würzige Alpen- kräuter bedeckeu deu gewaltigen, völlig kahlen Rücken des Berges. Vom Mai bis September finden hier zahlreiche, große Rinderherden aus deu benachbarten Tälern ihre köstliche Weide. Mehrere Sennhütten unter- halb des Hochkamms nehmen das Vieh des Abends zur nächtlichen Her- berge auf. Auf dem höchsten Punkte des Berges steht neben dem Aus- sichtsturm ein Gasthaus, das dem Wanderer gute Verpflegung und Unter- kuuft bietet. Großartig ist der Blick auf das zu Füßen liegende Wald- gebirge, auf die weite Rheinebene und auf die jenseitigen Bergzüge der Vogesen. An klaren Tagen steigen im Süden in ununterbrochener Kette die Schnee- und Eisberge der Alpen, von der Zugspitze bis zum Montblanc, auf. Um den Feldberg legt sich eine ganze Gruppe vou Kuppen, die ihm an Höhe wenig nachstehen. Sein südlicher Nachbar ist das Herzogenhorn, der zweithöchste Berg des Schwarzwaldes, 1417 m hoch. Im Südwesten erhebt sich die Granitpyramide des 1415 m hohen Belchen. Am weitesten gegen die Rheinebene vorgeschoben ist der 1166 m hohe, fchön bewaldete Blauen. Tie Berge des Schwarz- Walds weisen keine zackigen Grate oder Spitzen auf; sie bilden vielmehr infolge der seit Urzeiten anhaltenden Verwitterung und wegen der ab- schleiseuden Wirkung der in der Eiszeit hier vorhandenen Gletscher ge- wölbte, abgerundete Rücken und flache Kuppen. Der höchste Punkt des nördlichen Schwarzwalds ist die badische Hör- nilgrinde (1164 m). Ihr kahler Rücken zieht sich fast eine halbe Stunde lang hin und ist mit schwarzem, schlammigem Moorboden bedeckt. Von ihrem Aussichtsturm hat man eine fast unbegrenzte Ruud- und Fern- ficht über den Schwarzwald und das Rheintal bis zu den Vogesen, dem Odenwald und Taunus, zur Schwäbischen Alb, ja an klaren Tageil bis zu den Schneebergen der Schweiz. Über die Hochfläche der Hornisgrinde zieht die Grenze zwischen Württemberg und Baden. Der württembergische Teil des Berges ist der 1152 m hohe Dreimark st ein, der höchste Punkt Württembergs. Südlich von der Hornisgrinde erhebt sich der gleichfalls teils württembergische teils badische Kniebis, über seinen Iv2 Stun- den laugen, fast ebene:?, meist kahlen und moorigen Rücken zieht eine wichtige Straße, die von Freudenstadt ins Rench- und Rheintal führt.
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