1910 -
Stuttgart
: Holland & Josenhans
- Autor: Hörle, Emil
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Regionen (OPAC): Württemberg
- Geschlecht (WdK): koedukativ
22
e) Eisenbahnen: Den Absatz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse
und die Beförderung der Fabrikarbeiter an ihre Arbeitsstätten vermitteln
die Zabergaubahn Leonbronn—lauffen und die untere Neckar-
bahn Bietigheim—heilbronn.
f) Orte: Güglingen a. d. Zaber. Bracken he im *, Bö nni g-
heim. Taubstummenanstalt. Bekannte Weinorte im Zabergäu sind Clee-
bronn und Stock heim.
5. Das Schmiden er Feld.
a) Die Landschaft: Das Schmidener Feld ist die Fortsetzung des
Langen Felds rechts vom Neckar. Die lehmbedeckte kleine Ebene bildet
das Dreieck zwischen Schurwald, Neckar und unterer Rems. Letter Boden
und mildes Alima bedingen auch hier die Fruchtbarkeit. Das
Schmidener Feld hat daher wie das Lange Feld vorzügliches Acker-
l a n d.
b) Erzeugnisse: Diese siud Getreide, Kartoffeln, Zuckerrüben, Zi-
chorie, Gemüse, Obst, Milch, Vieh, Geflügel. Sie finden in den Städten
Stuttgart, Eauustatt, Eßlingen guten Absatz, der ermöglicht wird durch gute
Straßeil und die Remstal bahn Stuttgart—waiblingen—aalen—ried-
lingen. Der Lehm wird in den großen Ziegeleien in Fellbach, Waiblingen
und Endersbach verarbeitet.
e) Beschäftigung: Die Hauptnahrungsquellen sind Ackerbau, Vieh-
zucht, Obstbau. Verkaust werden in die umliegenden Städte Getreide,
Kartoffeln, Gemüse, Obst, Milch.
ä) Orte: Fellbach, am Fuße des weinreichen Kapellberges, Schmi-
den, Öffingen sind immer noch überwiegend Banernorte. Fellbach hat
auch ziemlich viel Fabrikbevölkerung, die hauptsächlich in den Jndustrieorten
des Neckartals Beschäftigung findet.
6. Die Hohen loh er Ebene.
a) Die Landschaft: Die Hohenloher Ebene wird im Süden von dcn
Löwensteiner, Waldenburger, Limpurger und Ellwanger Bergen, im Osten
durch die Frankenhöhe begrenzt. Im Westen reicht sie bis zum Neckar, gegen
Norden geht sie nach Baden und Bayern über. Sie ist ebeusalls eine Muschel-
kalkplatte, die meist von Lettenkohle und Lehm überlagert ist. Wo allerdings
der Muschelkalk freiliegt, namentlich im westlichen Teile der Ebene, da
versinkt das Regen- und Schneewasser rasch in dem zerklüfteten Kalk-
gestern. Die dünne Erdkrume trägt daun oft nur noch magere Schafweiden,
und Erdfälle und Trockentäler erscheinen. Der weitaus größte Teil der
Hohenloher Ebene ist aber fruchtbares Ackerland; der Wald ist ans der
welligen Ebene selbst ziemlich zurückgedrängt. Diese fruchtbare Kornebene
mit den sauberen, wohlhabenden Ortschaften, den stattlichen Bauernhöfen
und deu reichen, sommers von goldenen: Ährenmeere wogenden Kornfeldern
bietet namentlich für den Landmann einen erfreulichen Anblick. Reizvoller siud
aber die tieseingerissenen Täler des Kochers und der Jagst. In großem
Bogen durchschneiden sie fast gleichlaufend die Ebene und münden bei Kochel:
dorf und Jagstseld in den Neckar. Beide Täler sind echte Muschelkalktäler. Sie
siud eng, mit steilen, oft felsigen Wänden lind hufeisenförmigen Windungen.
Es ist den beiden Flüssen nicht leicht geworden, sich dlirch das harte Gestein