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1. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 67

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
— 67 — dm weißen Kocher. Bei Aalen verläßt der Fluß die Alb und mündet nach langem Weg durch die schwäbischen Waldberge und die Hohenloher Ebene in den Neckar. b) Das Äärtsfeld. Das Hürtsseld ist die rauhe, wasserlose Hochfläche links der Brenz, zwischen den Städten Aalen, Bopfingen, Nördlingen, Giengen und Heiden- heim ©eilt westlicher Eckpfeiler ist der Braunenberg bei Aalen (725in)» an dessen Abhängen Eisenerz für das Königl. Hüttenwerk Wasseralfingen gegraben wird (S. 69). Bei Bopfingen erhebt sich als letzter Vorberg der Schwäbischen Alb der einsam aufragende, völlig kahle Jpf (667 m). In alten Zeiten wurde er als Volksburg benützt, wie mächtige Ringwälle und Gräben auf seinem Scheitel bezeugen. Von seiner Höhe überschaut man das „Ries", eine weite, kesselförmige, reichgesegnete Ebene, die sich zwischen der Schwäbischen Alb und ihrer Fortsetzung in Bayern, dem Fränkischen Jura, ausbreitet. Jeder Fleck dieses fruchtbaren, mit Löß bedeckten Bodens wird für den Acker- und Wiesenbau ausgenützt; der Wald fehlt gänzlich. Im Mittelpunkt der Riesebene liegt die altertümliche bayerische Stadt Nördlingen mit ihren Mauern, Toren und Türmen. Das ganze Ries ist dicht bevölkert; es wohnt darin ein wohlhabender Bauernstand, der noch treu an seinen alten Trachten hängt. Weithin berühmt sind die „Rieser Gänse". Der westliche Teil der Ebene gehört zu Württemberg. Das Ries ist vulkanischen Ursprungs. Eine mächtige Scholle der Alb wurde einst durch vulkanische Kräfte hoch emporgehoben. Die aufgeworfenen Massen wurden zum großen Teil seitwärts auf das umgebende Gebirge übergeschoben, wo die wirren Trümmer von Granit, Keuper, Jura noch heute in der Umgebung des Rieses weithin gefunden werden. Nachher senkte sich die Masse wieder, und das Ries wurde zum Seebecken, das schließlich durch die Wörnitz entleert wurde. Die Hochfläche des Härtsfelds ist gänzlich wasserlos. Man sieht zahlteiche Erdfälle, Trockentäler, dürftige Rasen, ausgedehnte Laub- und Tannenwälder und steinige Ackerflächen. Trotzdem erfreut sich der Ackerbau einer sorgfältigen Pflege. Das Härtsfeld wird fast seiner ganzen Breite nach von der Egan durch- flössen. An ihr liegt der Hauptort des Härtsfeldes, Neresheim, über dem sich ein einstiges Kloster mit einer herrlichen Kirche erhebt. Die Gegend ist überhaupt reich an alten Kirchen, Klöstern und Burgen. Die Egan mündet auf bayerischem Gebiet in die Donau. Die Eger entspringt in einem schönen Quelltopf, fließt an dem uralten Städtchen Bopfingen vorbei, berührt auf ihrem ferneren Laufe die ehemalige Reichsstadt Nördlingen und mündet in die Donau. Das Härtsfeld ist ziemlich dünn bevölkert. Seine Bewohner sind im Gegensatz zu denen der Riesebene fast ganz katholisch. Die L?auxt- nahrungsquelle ist auch hier rvie auf der ganzen Alb die Land- Wirtschaft. Trotzdem die Bauern dem steinigen Boden mühseliger und kärglicher als anderswo seinen Ertrag abringen, können sie noch beträcht- liche Mengen von Frucht, Fleisch, Milch und Butter verkaufen. Manche Härtsfeldbewohner finden auch Beschäftigung in den Fabriken zu Unterkochen, Aalen und Heidenheim. In der Gegend von Neresheim wird Marmor ge- Wonnen. Außerdem versendet das Kalkwerk „Härtsfeldwerke" in Neres- heim seine Steine. In den Gruben von Nattheim, Oggenhansen und
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