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1. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 88

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
- 88 und Käsereigenossenschaften, Weingärtnergenossenschasten, Verkaufsgenossenschaften für Getreide, Milch, Obst, Eier usw. Genossenschaftliche Gründungen sind auch die Über- landwerke, die elektrisches Licht für Wohnungen und Ställe und elektrische Kraft für die landwirtschaftlichen Maschinen liefern. Der elektrische Strom bildet einen Ersatz für den starken Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitern (S. 83). Infolge vielseitiger Benutzung landwirtschaft- licher Maschinen, namentlich auf der Alb, sowie infolge Ver- Wendung von künstlichem Dünger hat die Landwirtschaft große Fortschritte gemacht. b) Die Forstwirtschaft: Der Wald nimmt in Württemberg 6000 qkm, also etwa 3/io des Landes ein. Stark 3/5 unserer Wälder bestehen aas Nadelbäumen. Nadelwälder finden sich besonders im Schwarzwald, im Welzheimer und Mainhardter Wald, in den Waldenburger, Limpurger und Ellwanger Bergen und im Oberland. Waldarm sind die Muschelkalkebenen des Unterlandes. Die Wälder unseres Landes bestehen zu gleichen Teilen aus Staats-, Gemeinde- und Privatwald. Sie liefern reiche Erträge. Die Köuigl. Forstverwaltung löst aus ihueu allein jährlich etwa 14 Mill. Mark. Der Wert der Wälder ist infolge des Aufschwungs des Verkehrswesens, der Industrie und der Bautätigkeit sehr stark gestiegen. In unfern Wälderu fiudet eiu großer Teil der ärmeren Bevölkerung Beschäftigung; außerdem sind sie von Bedeutung für Klima und Quellenbildung und als Jagdgebiet. c) Bergbau: Au wertvollen Bodenschätzen ist unser Land nicht be- sonders reich. Der wichtigste Bodenschatz Oberschwabens ist der Torf. Die großen Torfmoore des Oberlandes liefern Brenntorf, Torfstreu, Torfmull und Torfbriketts. Der Wert der Torfmassen des Oberlandes wird auf 500 Millionen Mark geschätzt. Den Torslagern Oberschwabens scheint nocki eine große Zukunft zu blühen, wenn man einmal den Versuch macht, sie der Industrie dienstbar zu machen. Gute Bausteine liefern der Granit (Alpirsbach), der Buntsandsteiu, der Muschelkalk, der Lettenkohlensandstein, der Keuper (Maulbronn, Heilbronn, Stuttgart), der Lias (Angnlatensandstein) und der braune Jura (Personatensandstein). Arm an Bausteinen ist nur das Oberland. Nicht unbedeutend ist in den Albtälern die Ver- Wendung der Tufflager zu Bausteinen. Unser Land besitzt außerdem ausgedehnte Lehm- lag er, welche einer sehr großen Zahl von Ziegeleien den Rohstoff liefern. Die Kalke des Muschelkalks und des loeißeu Jura finden in der Zementindustrie Verwendung; im Muschelkalk und Keuper wird Gips gewonnen. Der eigentliche Bergbau ist nicht von Bedeutung. Württemberg fehlen die wichtigsten Bodenschätze, sohlen und abbauwürdige- Eisen, fast gänzlich. Eisenerz wird nur noch im braunen Jura bei Wasser- alfiugeu gewonnen. Der größere Teil des im dortigen Hüttenwerk zur Verarbeitung gelangenden Eisens wird von anßerwürttembergischen Werken bezogen, wo das Vorhandensein von Kohle die Produktion billiger macht. Wichtig ist nur der Bergbau auf Salz, das sich fast überall im Muschel- kalk findet. Unser Land liefert weit mehr Salz, als wir brauchen, und wird an Salzreichtum in Deutschland nur von der Provinz Sachsen übertroffen. Salzbergwerke sind bei Kochendors und Heilbronn, Salinen in Friedrichs- hall. Clemenshall, Hall, Sulz und Wilhelmshalt. Endlich entspringen unserem Boden wertvolle Mineralquellen. Solche sind in Wild- bad, Liebenzell und Teinach, Mergentheim, Cannstatt, Göppiugeu, Boll, Überlingen, Ditzenbach, Sebastiansweiler, Niedernau und Eyach. Solbäder finden sich in Jagstfeld, .Hall, Sulz und Rottweil.
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