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1. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 2

1885 - Hannover : Helwing
sterilsten Moor- und Sandboden aufzuweisen. Der südliche Teil — ungefähr % des Flächeninhalts — zeigt ein von zahlreichen Längs- und Querthälern durchfurchtes Gebirgs- und Hügelland. Der nördliche Teil, ungefähr 3/4 des Flächeninhalts, bildet ein weites Tiefland. In dem Tieflande legt sich zunächst an die Nordseite der Gebirge in wech- selnder Breite ein Gürtel fetten, tiefgründigen Weizenbodens. Es folgen dann weite ödere Striche, in denen Sand und Moor vorherrschen, die sog. Geest. Von der Geest senkt sich das Land allmählich zur Marsch, jenem angeschwemmten, fruchtbaren Lande, das sich wie ein grüner Saum an den Flüssen und an der Nordseeküste hinzieht. Von den Hauptströmen Deutschlands gehören unserer Provinz an: die Elbe mit ihrem unteren Laufe, die Weser fast mit ihrem ganzen Laufe, die Ems mit der unteren Hälfte ihres Laufes und die Vechte mit ihrem Mittellaufe. An größeren Seen finden wir den Dümmer und das Steiuhudermeer. 3. Klima und Erzeugnisse. So verschieden die Lage und der Boden der einzelnen Teile der Provinz sind, so verschieden ist auch das Klima. Die Hochebene des Harzes hat eine Mittelwärme von -j- 5 0 R. und gewöhnlich einen langen, strengen Winter, dagegen einen kurzen, heißen Sommer. Die Tiefebene hat eine Mitteltemperatur von -|- 7°; der Winter ist mild und der Sommer nicht übermäßig heiß (= See- klima, hervorgerufen durch die Nähe des Meeres). Die Feuchtigkeit der Atmosphäre und der Regenfall sind ziemlich groß. Unter den Winden sind die von dem Meere kommenden Westwinde vorherrschend. — Mit Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft beschäftigen sich 50 % der Be- wohner , während das gesamte Gewerbe- und Fabrikwesen, der Berg- Werks- und Hüttenbau nur 36 der Bevölkerung beschäftigt. Die hauptsächlichsten Produkte sind: Getreide, Hülsenfrüchte, Obst, Raps, Flachs; Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, Gänse; Wolle, Honig und Wachs. Die Erzeugnisse des Mineralreiches bestehen teils in dem Ge- Winne, den die Bergwerke an Metallen, besonders an Silber, Kupfer, Eisen, Blei, Schwefel !c. liefern, teils in Steinkohlen, Braunkohlen und Torf, sodann in Salz und endlich in nutzbaren Steinen und Thonerden. 4. Bewohner. Die Bewohner sind im Innern meist Sachsen im Wendlande an der Elbe Wenden und im Nw. Friesen. Ungefähr '/s der Bewohner bekennen sich zur lutherischen Kirche. Aus dem Lande hört man vorherrschend die plattdeutsche Mundart; in den Städten wird hochdeutsch gesprochen.
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