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1. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 7

1885 - Hannover : Helwing
7 Treue schloß er sich dem Kaiser an. Der Friede war jedoch nicht von langer Dauer. Des Welsen Macht wurde zu groß in den Augen des Kaisers, und Heinrich zürnte dem Kaiser, weil dieser sich von des Herzogs Onkel, Wels Vi., große Besitztümer in Schwaben und Bayern hatte abtreten lassen, die Heinrich von dem kinderlosen Manne zu erben gehofft hatte. Als nun Friedrich I. im Jahre 1175 einen neuen Kriegszug nach Italien unternahm, verweigerte der Löwe seinem Kaiser, der ihn, wie erzählt wird, aus den Knieen um Hülse bat, die schuldige Heerespflicht. Ohne des mächtigen Welsen Unterstützung gelassen, wurde der Kaiser bei Legnano (1176) auss Haupt geschlagen. Er mußte seine Pläne in Italien aufgeben; aber den abtrünnigen Vasallen zu strafen, war er noch stark genug. Heinrich wurde 1180 mit der Reichsacht belegt und seiner Herzogtümer für verlustig erklärt. Nach einiger Zeit söhnte sich Friedrich zwar wieder mit seinem alten Freunde aus und hob die gegen ihn ausgesprochene Reichsacht aus; er konnte ihm aber nur seine mütterlichen Erbgüter in Sachsen zurückgeben. Zugleich mußte Heinrich sich verpflichten, das Land seiner Väter drei Jahre zu meiden. Er ging nach England, der Heimat seiner Gemahlin. Nach seiner Rückkehr strebte er in stiller Zurück- gezogenheit, die Wunden seines Landes zu heilen. Er entschlief 66 Jahre alt zu Braunschweig, im Jahre 1195. Ii. Mittlere Geschichte. 4. Stiftung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. 1. Ein Enkel Heinrichs des Löwen war Otto das Kind. Dieser beendigte den unglücklichen Zwist zwischen Welsen und Staufern dadurch, daß er 1235 seine Erbländer dem Kaiser Friedrich 11. übergab und sie als ein Herzogtum unter dem Namen Brannschweig-Lüneburg und als ein sür Söhne und Töchter erbliches Lehen zurückempfing. Somit war das alte Herzogtum Sachsen aufgelöst, und Braunschweig- Lüneburg, aus demselben hervorgegangen, trat in die Reihe der deutschen Staaten. 2. Otto hinterließ vier Söhne. Die beiden jüngsten wählten den geistlichen Stand. Die beiden anderen, Albrecht und Johann, regierten ansangs gemeinschaftlich, aber im Jahre 1267 teilten sie die ererbten Länder durch das Los. Herzog Johann erhielt die Länder Lüneburg und Celle und die Stadt Hannover, und Albrecht bekam die Länder Brauuschweig, Kalenberg, Göttingen, das Land vor dem Harz und das Eichsfeld; mehrere Teile regierten sie gemeinschaftlich. So entstand eine brauuschweig-lüneburgische und eine brauuschweig-wolsen- büttelsche Linie. 3. Die späteren Nachfolger teilten ihre Besitzungen fort und fort, und es bildeten sich allmählich die Herzogtümer Lüneburg, Braun- schweig, Göttingen, Kalenberg, Grubenhagen; bisweilen wurden noch kleinere Teile gemacht, z. B. Dannenberg, Harburg. Dadurch ward die Macht des Hauses natürlich immer geringer.
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