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1. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 13

1885 - Hannover : Helwing
13 von neuem ausbrach, drang ohne vorhergegangene Kriegserklärung von den Niederlanden her ein französisches Heer unter Mortier in Hannover ein, besetzte das Land ohne Schwertstreich und zwang die über die Elbe zurückweichenden hannoverschen Regimenter zu der Kouveution von Artlenburg (3. Juni 1803), woraus das hannoversche Heer auf- gelöst, entwaffnet und in die Heimat entlassen wurde. Vergebens protestierte König Georg von London aus gegen eine solche Verletzung des Völkerrechts. Das Land blieb in den Händen der Franzosen, die es nach ihrer Weise planmäßig aussogen. Bis zum Jahre 1806 stand Hannover nun unter französischer Ober- Hoheit, wurde dann von Napoleon an Preußen abgetreten, gelangte aber noch in demselben Jahre in Folge der Schlacht bei Jena wieder an Frankreich. Im folgenden Jahre wurde der größte Teil Hannovers dem neugegründeten Königreich Westfalen zugelegt; die nördlichen Provinzen blieben unmittelbar französisch. Im Jahre 1810 vereinigte Napoleon ganz Hannover mit dem Königreich Westfalen; aber noch in dem- selben Jähre zog er eine Grenzlinie von Südwesten nach Nordosten quer- durch Westfalen bis an die mecklenburgische Grenze und erklärte alles nordwestlich von dieser Grenzlinie liegende Land zu Frankreich gehörig. Demnach gehörten die Herzogtümer Bremen und Verden, die Graffchaften Hoya, Diepholz, das Fürstentum Osnabrück, die Städte Nienburg und Lüneburg zu den „Departements der Elb- und Wesermündung" des Kaisertums Frankreich, wäh- rend Hannover, Celle, Ülzen, Göttingen, Grubenhagen und der Harz bei Westfalen blieb. Furchtbar hat unfer Vaterland in dieser Zeit gelitten! 3. Endlich brachen von Osten her die Ereignisse heran, die dem Welteroberer Napoleon sein Ende bereiteten. Aus Rußland durch ein Gottesgericht zurückgeworfen, erlag der französische Kaiser bei Leipzig (16.—18. Okt. 1813) den Anstrengungen der Verbündeten. Hannover wurde nun wieder mit England vereinigt. Unterdessen hatten unsere tapferen Landesleute, die schon 1803 nach Abschließnng der Konvention von Artlenburg nach England gegangen waren und dort in einer Stärke von anfangs 6000, später 13 000 Mann die „deutsche Legion" bildeten, in sremden Ländern den Erbfeind mit großem Erfolge bekämpft. In Spanien, Portugal und Frankreich, ja selbst in Italien und vor Gibraltar lernte man ihre Tapferkeit kennen. Als sie 1814 heimkehrten, hatten mehr als 6000 Mann den Tod vor dem Feinde gefunden. Im Jahre 1815 versuchte Napoleon noch einmal die alte Herr- schaft wieder zu erringen; jedoch ohne Erfolg. Am 18. Juni wurde seine Macht bei Waterloo von den Engländern und Preußen für immer gebrochen. Die Hannoverauer unter dem alten Heldenfeldherrn Wellington bedeckten sich auch in dieser Schlacht mit uuvergäng- lichem Ruhme, besonders durch die beispiellos hartnäckige Verteidigung des Pachthofes La haie sainte gegen einen siebenmaligen Angriff der Franzosen.
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