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1. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 15

1885 - Hannover : Helwing
15 Verkoppelung und Gemeinheitsteiluug. Welche große Ersparung an Zeit und Kraft durch die Verkoppelung dem Landmanne zu teil geworden ist, läßt sich leicht einsehen. Auch die Teilung der Gemeinheiten (Nr. 1, 3) gereicht der Mehrheit zum Segen; wo sonst eine dürftige, magere 3)teh= weide war, sehen wir jetzt infolge der Gemeinheitsteilung fruchtbare Acker, schöne Gärten und Wiesen. Ernst August starb am 18. November 1851. 3. Ernst Augusts Sohn, Georg V. (1851 — 1866), schon in der Jugend erblindet, bestieg nun den Thron. Von der Ritterschaft gedrängt, die im Verfassungsgesetze von 1848 einige Rechte hatte preisgeben müssen, erließ er bald nach dem Antritt seiner Regierung eine Reihe von Ver= Ordnungen, die im wesentlichen die Bestimmungen von 1840 wieder- herstellten. Auch in dem Verhältnisse unseres Königreichs nach außen traten Veränderungen ein; denn während Ernst August sich stets au Preußen angeschlossen hatte — er hatte lange Zeit in Berlin gelebt, und seine Gemahlin war eine Schwester von Preußens unvergeßlicher Königin Luise — wandte Georg Y. sich mehr Österreich zu. In dem Kriege Preußens mit Österreich (1866) trat König Georg auf die Seite Österreichs. Hannover wurde deshalb sofort besetzt; am 16. Juni begann von Holstein und Minden aus der Einmarsch preußischer Truppen. An demselben Tage, bald nach Mitternacht, verließ König Georg seine Hauptstadt und begab sich nach Göttingen, wo sich sein Heer um ihn sammelte. Von dort aus wollte der König durch Thüringen ziehen, um in Bayern zu seinen süddeutschen Bundesgenossen zu stoßen. Bei Langensalza aber wurden die Hannoveraner am 27. Juni von den Preußen angegriffen. Glänzend bewährte sich die althannoversche Tapferkeit. Die Hannoverauer siegten. Kampf und Sieg waren aber unnütz; denn da am andern notwendigen Ruhetage stets frische preußische Truppen ankamen, sah sich die Armee umzingelt und mußte kapitulieren. Mit dem Stabe in der Hand kehrten unsere tapfern Krieger heim. König Georg V. ist am 12. Juni 1878 zu Paris gestorben. Sein Sohn, der vormalige Kronprinz, führt seitdem den Titel Herzog von Enmberland. Das sind die letzten Geschicke eines Staates, der seinem letzten Beherrscher so gesund und stark erschienen war, daß derselbe einst glaubte, die Hoffnung aussprechen zu können, sein Reich werde bestehen „bis zum Ende aller Dinge".
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