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1. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 19

1885 - Hannover : Helwing
arten übergeht, die den Harz berühren. Als Probe der oberharzischen Mundart möge folgender Vers ans einem Bergmannsliede dienen: „Glück auf, ihr Barkley) jung und alt — Singt denn derhinder2) drein,— Rächt dufe3), daß es net su schallt — Sist«) kimmt der Wächters rein." 2. Das Bergland im Osten der Weser. 1a. Wandern wir vom Harze nach Westen, so ist der erstere größere Fluß, auf den wir treffen, die Leine. Die Leine entspringt auf dem Eichsfelde, fließt zuerst in westlicher Richtung, wendet sich dann nord- wärts und tritt einige Meilen oberhalb der Stadt Hannover ins Flach- land. Sie erhalt nur von O. zwei nennenswerte Zuflüsse, die Ruhme und die Innerste. Die Ruhme ist einer der merkwürdigsten Flüsse, da sie aus einer Quelle entsteht, die so große Wassermassen spendet, daß der Fluß fast unmittelbar nach seinem Ursprung eine große Holzmehlfabrik treiben kann. Die Innerste entspringt auf der Hochebene von Klausthal, verläßt bei Langelsheim den Harz, fließt zuerst in nordöstlicher Richtung, wendet sich dann nach Nw. und mündet bei Sarstedt, etwas unter Kalenberg, in die Leine. Die Leine wird begleitet von dem Leine-Bergland. Die hanpt- sächlichsten Erhebungen desselben sind der Gotting er Wald, die Siebenberge bei Alfeld und der Hildesheimer Wald. Der Göttinger Wald fällt nach Osten und Norden steil, nach W. dagegen allmählich ab. Den nördlichsten Punkt bildet ein nach drei Seiten jäh abfallender Bergkegel, der nur durch einen schmalen Bergrücken mit der Hochfläche verbunden ist und auf seinem Rücken die Ruinen der Plesse trägt. Der ganze Höhenzug endet mit seinem nordöstlichen Teil in dem Ruhmethal. Der Hildesheimer Wald beginnt bei Salzdetfurth und erstreckt sich unter verschiedenen Namen in nordwestlicher Richtung bis nach Nordstemmen. 2a. An der Leine liegt die freundliche Universitätsstadt Göttingen (20 000 Ew.), an der Innerste der alte Bischofsitz Hildesheim (26 000) Einw.), das Nürnberg des Nordens. Göttingen wird schon vor dem Jahre 1000 erwähnt. Im Mittelalter erhob sich die Stadt zu hoher Blüte, indem zahlreich einwandernde Flamländer hier die Tuchweberei einführten, die sehr schwungreich betrieben wurde. Aber mit dem Ausgang des Mittelalters folgte auch hier eine Zeit argen Verfalls; der dreißig- jährige Krieg führte sodann eine vollständige Verarmung der Stadt herbei, und im Anfange des vorigen Jahrhunderts war Göttingen eine ganz herabgekommene Landstadt ohne Handel, Industrie und höhere Bildung. Da schus hier König Georg I. in den Jahren 1734—1737 eine Universität, die, mit den reichsten Mitteln ausgestattet und mit den tüchtigsten Professoren besetzt, den Namen Göttingens über die ganze Erde bekannt gemacht hat. Hildesheims Geschichte läßt sich bis in die Zeiten von Ludwig dem Frommen zurückführen. Hier, so erzählt die Sage, jagte der Kaiser einst im Walde und verirrte sich. Da nahm er von seiner Brust ein Reliquiengefäß, hing es an einen Rosenstock und betete inbrünstig zur Mutter des Heilandes, daß sie ihn hier in der Wildnis nicht möge umkommen lassen. Dann schlief er ein. Als er erwachte, fah er mit Verwunderung den Rosenstock mit frifch gefallenem Schnee bedeckt, während rings umher alles grünte wie zuvor. Der Kaifer wurde gerettet und baute an dieser Stelle ein Gotteshaus. Aus dem anfänglich kleinen Kirchlein ist später im 11. Jahrhundert ein großer Dom geworden. An seiner Rückwand grünt und blüht aber noch immer der wunderbare Rosenstock, und wohl 12 m hoch zieht er sich an der Mauer empor, jeden Sommer mit Tausenden von Blüten beladen. Über dem Chore des Domes Bergleute. — 2) auch mit hinter. — 3) Recht leise. — 4) Sonst. — 3) Wächter.
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