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1. Globuskunde zum Schulgebrauche und Selbststudium - S. 21

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 21 — uns unsichtbaren Himmelsgewölbe liegt ihm gerade (diametral) gegenüber unter unfern Füßen (durch die Erde hindurch gedacht) und heißt der Fußpunkt oder das Nadir. Für einen bestimmten Standpunkt findet man die Richtung zu beideu Punkten, wenn man über demselben ein Loth errichtet und die Schnur desselben sich nach oben, resp. nach unten verlängert denkt. Die Verbindungslinie des Zeniths und des Nadirs (ein Diameter der Himmelskugel) wird die Scheitel- oder Vertikallinie genannt. Durch den Horizont wird die Himmelskugel iu zwei Halbkugel» geschieden, so daß das Zenith, vom Horizonte aus ge- rechnet, 90° über demselben und das Nadir 90° unter demselben sich befindet. Mit der Veränderung des Standpunktes ändern sich auch Zenith und Nadir. Diejenige Linie, welche mit der Vertikallinie rechte Winkel bildet oder senkrecht ans derselben steht, heißt die Horizontallinie; in der Natur ist dieselbe etwa durch die Oberfläche eines ruhigen Wasser- spiegels bezeichnet. Kreise, welche durch Zenith und Nadir gehen, heißen Scheitel- oder Vertikalkreise (vertex — Scheitel); sie sind größte Kreise der Himmelskugel, alle einander gleich und jeder halbirt die letztere. Durch jeden Punkt des Himmels kann man einen Vertikal- kreis sich gelegt denken; jeder halbirt auch deu Horizont, und um- gekehrt, der Horizont anch jeden Vertikalkreis, so daß also 1800 desselben über und 180° unter dem Horizonte liegen. Alle Ver- tikalkreise macheu ferner mit dem Horizonte rechte Winkel oder stehen senkrecht auf demselbeu. 3. Die Himmelsgegenden. Um sich sowohl am Himmelsgewölbe wie auf der Erde zu orientiren (orientiren von oriens, Morgen) oder zurechtzufinden, hat man den Horizont in Gegenden eingeteilt und nennt diejenige Gegend am Horizonte, wo die Sonne (scheinbar) aufgeht, Osten oder Morgen, — diejenige, wo sie untergeht, Westen oder Abend, diejenige, über welcher sich für uns die Sonne Mittags l2 Uhr befindet, Süden oder Mittag, und die ihr gerade gegen- überliegende Norden oder Mitternacht. Ost, Süd, West und Nord sind die vier Hauptwelt- oder Cardinalgegeu- den des Horizonts. Der Weg, den die Sonne von ihrem Auf- bis zu ihrem Uuter- gange macht, heißt ihr Ta gebogen; der Weg, den sie unter dem Horizonte zurücklegt, um von Westen wieder nach Osten zu kommen, heißt ihr Nachtbogen. Die Sonne geht aber nicht das ganze Jahr hindurch an der gleichen Stelle ans und unter, beschreibt also anch nicht die gleichen Tag- und Nachtbogen. Dieß findet nur an den beideu sogen. Aeqninoetien, am 21. März und 23. September, statt, wo sie in der Mitte der Himmelsgegend Osten auf- und in
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