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1. Tier-Geographie - S. 55

1893 - Leipzig : Hinrichs
Charakter-Vögel Asiens. 55 so eilen die Küchelchen, wenn sie gemischt waren, schnell aus- einander. Zwei Glu^heunen in einem Stalle wehrten sich mit ihren schlechten Waffen gegen einen Marder so furchtbar, daß sie zwar beide ihren Tod fanden, der Marder aber ausgehackte Augen hatte, zerpickt und bluttriefend war und kaum noch eine Strecke sich fortschleppen konnte. Was vermag nicht die Mutterliebe!" 2. Daß dem prächtigen Pfau, dem vornehmen Verwandten des Huhnes, die an diesem gerühmten Eigenschaften zum Teil gar nicht, zum Teil in nur geringem Grade beiwohnen, dürfte kaum zu bestreiten sein. Auch er hat in Asien und zwar in Indien seine Heimat, was man schon aus der Herrlichkeit seines Gefieders zu schließen sich versucht fühlen könnte. Dort, wo der Tiger haust, in den Waldungen Bengalens, lebt dieser Prachtvogel in Menge. So sagt Obrist Williamson: „Ich habe solche Scharen von Pfauen gesehen, daß ich wirklich darüber erstaunte. Ganze Wälder waren mit ihrem glänzenden Ge- fieder bedeckt, dem die aufgehende Sonne noch höheren Glanz gab. Die kleinen offenen Stellen unter dem langen Grase, die meist angebaut und mit blühendem Senf bedeckt waren, er- höhten die Schönheit des Schauspieles noch, und ich glaube nicht zu übertreiben, wenn ich behaupte, daß ich von der Stelle aus, wo ich ungefähr eine Stunde lang stand, nicht weniger als 12 bis 1600 Pfauen von verschiedener Größe sah." Gewöhnlich halten sie sich in Herden von 40 — 50 Stück zusammen. — Es giebt allerdings Vögel, die sich durch zartere Farbenmischung oder durch blendenderen Glanz auszeichnen, aber keiner besitzt eine solche Menge von Prachtschmuck, als der Pfau. Dadurch mußte er notwendig Aufmerksamkeit erregen, weshalb wir ihn auch schon sehr frühzeitig erwähnt finden, und zwar zuerst in der heiligen Schrift alten Testamentes, wo erzählt wird, daß er die Aufmerksamkeit der Seeleute Salomos erregte, welche > von ihrem südlichen Zuge unter anderen Naturerzeugnissen auch diesen Vogel ihrem königlichen Herrn mitbrachten. Darauf ver- lieren wir ihn wieder aus dem Gesichte, bis er durch die Heer- züge Alexander d. Gr., der ihn besonders bewunderte und ihn zu töten verbot, wieder bekannt wurde und nun seinen Weg nach Griechenland, Rom und das übrige Europa fand. Überall, auch an der Seite der Juno, erscheint er als das Emblem der Pracht, in den Parks und Meierhöfen der Großen, wie auf den
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