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1. Tier-Geographie - S. 78

1893 - Leipzig : Hinrichs
78 Charakter-Vögel Afrikas. auf den großen dürren Ebenen vom Kap landeinwärts bis zum Südrand der Sahara. Ein stattlicher Vogel, fast von der Größe unseres Kranichs; denn er mißt, wenn er ausrecht steht, über 3 Fuß. Er scheint nur zum Segen für die afrikanische Menschheit bestimmt zu sein, weshalb ihm die Natur auch Schlauheit und Scharfblick genug verliehen hat, sich seinen Feinden zu entziehen, obgleich er mehr läuft als fliegt. Sein Gang ist leicht, und er tragt seinen Körper mit Anstand. Nur wenn er überrascht wird, oder wenn man ihn zu Pferde ver- folgt, fliegt er, aber immer nnr knrze Strecken und nie hoch. Seine Nahrung besteht vorzüglich in Reptilien, und er soll die giftigsten Schlangen ebensowohl angreifen, als die unschädlichen, denn seine langen Beine schützen den Körper vor dem Biß dieser Tiere. Bemerkt er eine Schlange, so eilt er ihr nach; richtet sie sich gegen ihn, so macht er starke Sprünge nach allen Seiten, und ein solcher Kampf ist sehr unterhaltend für den Zuschauer. Dem Angriffe und den Zähnen der Schlange setzt er besonders seine Flügel entgegen; beißt die Schlange, so trifft ihr Biß die Federn, und so entleert sich ihr Gift, indem sie zugleich von den wiederholten Flügelschlägen, welche der Vogel mit großer Schnelligkeit austeilt, betäubt wird, wobei ein stumpser Sporn am Flügel als tüchtige Waffe besonders kräftig mitzuwirken scheint. So ermüdet er die Schlange bald, zer- bricht nun mit einem Schnabelhiebe den Kopf derselben und verschlingt sie ganz, wenn sie nicht groß ist. Größere zer- stückelt er mit Schnabel und Klauen. Neben den Schlangen nährt er sich von Eidechsen, kleinen Schildkröten und Insekten, besonders Heuschrecken. Demnach scheint er in diesen trockenen Regionen ganz dieselben Dienste zu leisten und gleiche Be- stimmnng zu haben, wie das zahlreiche Heer der Reiher und Störche in den sumpfigen Niederungen der verschiedenen Erd- teile; nur daß er im Kampfe gegen die giftigen Schlangen noch weit besser gerüstet ist. Man hält ihn am Kap häufig gezähmt, und zwar nicht blos zum Vergnügen, sondern auch, damit er Ratten, Mäuse, Schlangen und anderes Getier, welches oft in die Hühnerhöfe eindringt, vertreibe, und hat ihn zu gleichem Zwecke selbst nach Westindien, namentlich nach Guadeloupe und Martinique, zu verpflanzen gesucht. 4. Weit länger bekannt und als Symbol und Bote segnen- der Naturkräfte schon vor Jahrtausenden in Ägypten dankbar
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