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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 31

1896 - Leipzig : Voigtländer
31 Der König Astylges hatte seine Tochter Mandne mit einem Perser ver-mhlt. Einst trumte ihm, von seiner Tochter wchse ein Weinstock empor, dessen Zweige ganz Asien berschatteten. Die Magier, um die Bedeutung des Traumes befragt, er-klrten, der Sohn Mandanes werde den Astyages dereinst vom Throne verdrngen. Um dies zu verhten, befahl der König seinem obersten Diener Harpgus, den neugeborenen Knaben Mandanes, Cy rus mit Namen, zu tten. Harpagus bergab den Knaben einem Hirten, damit er ihn aussetze. Der Hirt aber zog den Cyrus als sein eigenes Kind auf. Einst, in einem Spiele mit andern Knaben, wurde der zwlfjhrige Cyrus zum Könige gewhlt und strafte einen Spielkameraden, der seinem Befehl nicht gehorchte, mit Schlgen. Deswegen bei Astyages angeklagt, wurde er als des Knigs Enkel erkannt. Nun erklrten die Magier, da die dem Astyages von Cyrus drohende Gefahr jetzt, nachdem dieser beim Knabenspiele dem Namen nach König gewesen, beseitigt sei. So wurde Cyrus seinen Eltern im persischen Lande wiedergegeben; Harpagus aber, der des Astyages Auftrag nicht erfllt hatte, wurde damit bestraft, da sein eigenes Kind gettet und ihm zur Speise vorgesetzt wurde. Um diese Greuelthat zu rchen, forderte Harpagus den Cyrus, als dieser herangewachsen war, zum Aufstande gegen Astyages auf. Cyrus versammelte eine Anzahl Perser um sich und lie sie am ersten Tage ein steiniges Dornfeld urbar machen; am zweiten Tage aber bewirtete er sie kstlich. Dann verhie er ihnen: wenn sie ihm folgen wollten, werde er sie aus der medischen Knechtschaft, die dem mhseligen ersten Tage gleiche, zur Herrschaft bringen, die freudenreich fei, wie jener zweite Tag. Unter seiner Fhrung emprten sich die Perser gegen Astyages; ein gegen sie gesandtes medisches Heer unter Harpagus ging zu Cyrus der; Astyages selbst wurde in der Schlacht besiegt und gefangen genommen.' b. Sodann eroberte Cyrus das lydische Reich, welches das westliche Kleinasien bis zum Halysflusse umfate,und der welches der König Krsus herrschte. Krsus, auf seinen Reichtum stolz, wurde von dem weisen Athener Solon daran erinnert, da kein Mensch vor seinem Ende glcklich zu preisen sei. Der zweideutigespruch des Orakels zu Delphi: wenn Krsus der denhalys geht, wird er ein groes Reich zer-stren" ermunterte ihn zum Kriege gegen Cyrus. Er wurde von diesem in der Schlacht besiegt, in seiner Hauptstadt Sardes belagert und gefangen genommen. Als er auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte, rief er Solons Namen aus und wurde dadurch gerettet. Cyrus behielt ihn als Freund und Ratgeber bei sich. Zugleich mit dem lydischen Reiche kamen auch die griechischen Kolonieen in Kleinasien unter die persische Herrschaft. c. Darauf unterwarf Cyrus das babylouischereich, indem er den Euphrat ableitete und so mit seinem Heere durch das wasserleere Flubett in die Stadt Babylon eindrang. Die Juden kehrten nun aus der babylonischen Gefangenschast nach Palstina zurck. . Endlich dehnte Cyrus seine Herrschast der die Völker im Osten bis zum Indus, im Norden bis zum Jaxartesflusse aus (s. Karte Ii). Im Kampfe gegen eines dieser Grenzvlker soll er die Todeswunde erhalten haben. Wie die Geburt, so ist auch der Tod des groen Cyrus von der Sage ausgeschmckt. Der Geschichtschreiber Herdot bezeichnet folgende Erzhlung als die glaubwrdigste: Cyrus richtete seinen letzten Kriegszug gegen die Massageten jenseit des Jaxartes, deren Knigin Tomyris hie. Durch eine List nahm er den Sohn der Tomyris ge-fangen, worauf dieser aus Verzweiflung sich selbst ttete. Darauf kam es zu einer gewal-
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