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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 61

1896 - Leipzig : Voigtländer
61 32. Die Kultur der Rmer bis zum Ende der Republik. 1. Wirtschaftliches Leben. Die Rmer sind von Anfang an ein Ackerbau treibendes Volk gewesen. In den guten Zeiten der Republik ehrte der Grundbesitz den Brger mehr, als Reichtum, der auf Geld beruhte. Vom Pfluge holte man in der guten, alten Zeit der Republik die groen Feldherren. Aus dem freien Bauernstande beruhte die Krast des rmischen Staates. Als aber dann mit den groen Eroberungskriegen ungeheuere Reich-tmer nach Rom flssen und in den Hnden weniger Familien der Optimalen sich anhuften, schwand der freie Bauernstand immer mehr. Die Optimalen suchten sich mglichst ausgedehnte Landgter zu erwerben und kauften allmhlich fast den ganzen Grund und Boden Italiens zusammen. So verfiel Rom der Grogter-Wirtschast, und der Mittelstand ging ver-loren. 2. Stellung der Frauen. Die freie Frau, besonders die Mutter, die Herrin der Familie, stand in Rom in besonders hoher Achtung. Schon aus alter, sagenhafter Zeit zeugt das Beispiel V eturias, der Mutter Corio-lans, fr die Achtung, welche die Frauen in Rom genossen. Wenn auch Haus und Familie den eigentlichen Wirkungskreis der r-mischen Frau bilden, so ist sie doch nicht so ganz auf das Haus beschrnkt und von der ffentlichkeit ausgeschlossen, wie dies im Morgenland und selbst in Griechenland das Los der Frau war. Die freie Rmerin durfte zu Wagen ausfahren; sie durfte den ffentlichen Festen und Schauspielen anwohnen; die Mdchen dursten die Schulen in der Stadt besuchen. Die Ehe galt bei den Rmern in der guten alten Zeit fr so heilig und unauflslich, da in den ersten 500 Jahren seit Grndung der Stadt keine Ehescheidung vor-gekommen sein soll. Als aber mit den groen Eroberungen der Rmer groe Reichtmer und fremde Sitten nach Rom kamen, griff die einreiende ppigkeit auch in dem weiblichen Geschlechte immer mehr um sich. Schon zur Zeit des zweiten punischen Krieges wurde den Frauen von der Obrigkeit das berma des Goldschmuckes und der bunten Gewnder verboten. Gegen Ende der Re-publik wurde der Aufwand der Frauen so bermig, da die Männer immer hufiger die Ehe vermieden. Schon Csar setzte Belohnungen fr die Eheschlieung fest, und Octavian erlie Gefetze gegen die Ehelosigkeit, aber auch gegen bertriebenen Aufwand.immer hufiger wurden die Ehescheidungen. Doch finden sich auch in der spteren Zeit der Republik noch viele Beispiele edler Weiblichkeit: so vor allen Corn'elia, die Mutter der Gracchen; so Porcka, die Ge-
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