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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 72

1896 - Leipzig : Voigtländer
72 Stande der Welt ins Ohr, zu seinen Fen strecken sich zwei Wlfe. Das ganze Weltall berschaut der Gott von diesem Hochsitz aus; nichts entgeht seinem Blicke. Wenn er der die Erde hinfhrt, ist er in einen blauen (Wolken-) Mantel gehllt und trgt einen breitrandigen Hut auf dem Haupt. In den Kampf reitet er als König und Anfhrer der Götter (A f e n) und Helden auf achtfigem Schlachtro, in goldstrahlendem Panzer, mit goldenem Helm geschmckt, den Siegesspeer schwingend, der alle Feinde niederstreckt. Dem Wodan war der Mittwoch, Wodanstag" (englisch Wednesday), geweiht. Auerdem lebt sein Name noch vielfach in geographischen Namen fort, wie: Godesberg Wodansberg; Odenwald. In der Volksberlieferung erscheint Wodan als Fhrer des wilden oder wtenden Heeres" ( wtendes Heer" Entstellung aus Wuotenes Heer"). Wuotans Sohn war Donar (Thor), der rotbrtige Donnergott, der auf einem mit Bcken bespannten Wagen in der Gewitterwolke dahinrollt und mit seinem Steinhammer den einschlagenden Blitz wie den befruchtenden Regen herniedersendet. Ihm war der Donnerstag geweiht. Auch sein Name lebt noch in geographischen Namen fort, wie: Donnersberg. Als der dritte der groen Götter galt Ziu (Tyr), der einarmige Kriegs-und Schwertgott. Sein Name lebt noch fort in dem Wochentage: Ziwestag" (Dienstag), alemannisch Zistig" (englisch: Tuesday). Ein anderer Sohn Wuotans ist der jugendlich schne Lichtgott Bald er, der aber auf Anstiften des bsen Gottes Loki gettet wird. Die hchste der Gttinnen war Frija (Frigg), Wodans Gemahlin, die Gttin der Ehe. Ihr ist der Freitag geweiht. In der berlieferung wird sie auch Holda" (d. h. die gndige Gttin) oder Berchta" (d. h. die Glnzende) genannt, die das Spinnen der Frauen berwacht. Der sptere Volksglaube kennt sie als Frau Holle", die an der Spitze der Hulden" oder des wilden Heeres, das aus den Seelen der Verstorbenen gebildet ist, durch die Lfte dahinjagt. Als allnhrende, mtterliche Gottheit wurde Nerthus (Hertha) gefeiert, die Gttin der Erde. Neben den hheren Gttern werden auch Halbgtter genannt, ferner Naturgeister: Riesen und Zwerge, Nixen, Lichtelfen und Schwarzelfen. Zur Verehrung der Götter versammelten sich die Germanen auf Berggipfeln, an Seen und Quellen, namentlich aber in dem geheimnisvollen Dunkel der Haine und Wlder. Dort, unter alten geheiligten Bumen, brachte man Pferde, die liebsten Tiere, ja wohl auch Menschen als Opfer dar; dort betete man, den Blick gen Himmel gekehrt, zu der unsichtbaren Gottheit. Den Willen der Götter verkndeten Priester und weise Frauen aus dem
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